ANALYSE
Deutsche Bank wird wieder optimistisch für europäische Aktien
LONDON (dpa-AFX) - Nach dem kräftigen Rutsch des marktbreiten Stoxx Europe 600 trauen die Experten der Deutschen Bank europäischen Aktien nun wieder einiges zu. Inzwischen liege der Index, der die
600 größten börsennotierten europäischen Unternehmen umfasst, um etwa 8 Prozent unter dem fairen Niveau in ihrem Bewertungsmodell, schrieb Sebastian Raedler in einer Strategiestudie vom Freitag.
Berücksichtigt würden dabei die Stimmungsdaten aus der Wirtschaft der Eurozone, die Anleiherenditen sowie der Euro-Kurs.
Die wahrscheinlichste Erklärung sei, dass die Anleger eine weitere massive Konjunkturabkühlung einpreisten, so der Experte. Allerdings dürften sowohl das globale Wachstum als auch die Konjunktur
der Eurozone ihren Boden erreicht haben und in den kommenden Monaten zulegen.
Bis Ende Februar sieht Raedler den Stoxx 600 in einer Bandbreite zwischen 370 und 385 Punkten. Aktuell notiert der Index mit 350 Punkten auf dem tiefsten Niveau seit Ende 2016. Ende 2017 lag er bei 389 Punkten.
Mit Blick auf einzelne Branchen präferiert der Deutsche-Bank-Stratege aus seiner Sticht unterbewertete Bankentitel und Aktien von Fluggesellschaften sowie Minenwerte in Erwartung steigender Kupferpreise.
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Skeptisch sieht Raedler Pharmapapiere , die über dem fairen Wert im Modell lägen, sowie Immobilientitel . Der Sektor entwickle sich für gewöhnlich gegensätzlich zu den Renditen von Bundesanleihen. Bei dem von ihm erwarteten Zinsanstieg auf 0,9 Prozent bis Ende des ersten Quartals 2019 könnten Immobilienaktien dem Gesamtmarkt um 11 Prozent hinterher hinken, rechnete er vor./ag/mis/jha/