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     937  0 Kommentare Angela Merkel – D-Day! - Seite 2

    Dollar brummt

    Die Kehrseite einer Unsicherheit hinsichtlich der Führung in Europa könnte nämlich eine Flucht in den US-Dollar sein und damit viele Probleme nochmal verstärken – Stichwort Handelskonflikt. Am Börsenplatz Gettex gehörten Papiere auf steigende Dollar-Kurse in den letzten Wochen zu den rege gehandelten. Investoren gehen davon aus, dass die US-Wirtschaft den Streit deutlich besser überstehen werde als exportabhängige Volkswirtschaften wie China, oder Deutschland. Deshalb kaufen Investoren US-Dollar, weshalb er gegenüber Währungen, wie dem Euro, schon jetzt deutlich steigt.

    Schere zwischen der Geldpolitik der Notenbanken geht auseinander

    Weil die US-Wirtschaft brummt und die Arbeitslosigkeit sehr niedrig ist, will die Fed mit steigenden Zinsen ein Überhitzen der Wirtschaft und damit ein weiteres Anheizen der Inflation verhindern. „Daher hat die US-Notenbank zuletzt die Leitzinsen um 25 Basispunkte (0,25 Prozentpunkte) auf 2,0 bis 2,25 Prozent angehoben – das war die achte Erhöhung in diesem Zyklus“, erläutert Nicolai Tietze von Morgan Stanley. Die Aktienmärkte driften ohnehin schon seit Jahren auseinander. Die großen US-Techs brummen, während hierzulande Fresenius, Bayer, Daimler, VW, Siemens, SAP, BASF oder HeidelCement jüngst maue Ergebnisse oder gar Gewinnwarnungen lieferten. Zinsen gibt es für deutsche Sparer keine mehr und Aktiensparer sehen den DAX nun 2.000 Zähler unter seinem Rekord vom Frühjahr. Eine Spekulation mit dem Discount-Call DD2V1V auf den DAX mit Laufzeit bis Weihnachten ist daher auch ein Vertrauen in Draghi, Merkel und die Stabilität.

    Einer tut das Nötige auf alle Fälle. Im Gegensatz zur FED verschärft Mario Draghi die Geldpolitik der EZB nur sehr langsam. „Zwar wird das Anleihenkaufprogramm seit Anfang Oktober 2018 auf 15 Milliarden Euro pro Monat halbiert“, erklärt Matti Greenspan vom Broker EToro. Allerdings will die EZB die Zinsen bis über den Sommer 2019 auf dem aktuellen Niveau halten. Das schwächt den Euro ohnehin schon gegenüber dem US-Dollar. Was die Europäer also bräuchten, wären stabile Verhältnisse und vor allem reichlich Wachstum. Für Wachstum ist eine lockere Geldpolitik der EZB weiterhin notwendig. Stabilität kommt in erster Linie von einer handlungsfähigen Führung in Europa. Diese Rolle haben primär Frankreich und Deutschland inne und Angela Merkel wird dort noch gebraucht.

    Positives Signal erhofft

    Insofern dürfte jeder Sparer, Anleger und allgemein Bürger in Hessen genau überlegen, wo er sein Kreuzchen am Wahlsonntag macht. Kurios ist die Situation ohnehin. Anders als in Bayern hat die Landesregierung aus CDU und Grünen einen guten Job gemacht, steht für gute Zusammenarbeit und ordentliche Kommunikation. Gleichzeitig mühen sich SPD und FPD um eine konstruktive Opposition. In Hessen könnte so mancher daher guten Gewissens wohl schwarz, rot, gelb oder grün wählen. Eine solche Positivauswahl findet man nicht in jedem Bundesland – vielleicht gibt es ja dann doch aus Hessen ein stabiles Signal für Europa, den Bund, den Euro und alle Aktiensparer. Selbst in Italien müsste man sich freuen.

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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Angela Merkel – D-Day! - Seite 2 Die Finanzmärkte stecken im Herbst 2018 in der Krise. Deutsche Aktiensparer könnten schon bald merken, wie wichtig Angela Merkel war und ist. Denn heute am Sonntag bei der Hessenwahl könnte es für Europa und den Euro um sehr viel gehen.Angst um …