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    DZ-Bank-Chefvolkswirt  300  0 Kommentare Aufschwung neigt sich seinem Ende zu

    FRANKFURT (dpa-AFX) - In Deutschland neigt sich der Aufschwung nach Einschätzung der DZ Bank belastet durch eine gestiegene geopolitische Unsicherheit seinem Ende zu. "Insbesondere der Handelskonflikt zwischen den USA und China trübt die Investitionsfreude weltweit ein", sagte Stefan Bielmeier, Chefvolkswirt der DZ Bank, am Dienstag in Frankfurt. Dies gelte mittlerweile auch für deutsche Unternehmen.

    Derzeit stehe noch vor allem der Warenverkehr mit China im Fokus der Märkte, sagte Bielmeier. Im kommenden Jahre dürfte aber auch der transatlantische Verkehr ins Visier des US-Präsidenten geraten. "Wir rechnen hier immer wieder mit Konflikten oder zumindest verbalen Eskalationen." Ungemach droht der Konjunktur in der Eurozone und Deutschland laut Bielmeier auch durch die umstrittene italienische Haushaltspolitik und den bevorstehenden Brexit.

    In Deutschland erwartet Bielmeier eine Abschwächung des Wirtschaftswachstums. Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts dürfte von 1,7 Prozent im laufenden Jahr auf 1,4 Prozent im kommenden Jahr sinken. "Die deutsche Wirtschaft ist in einen langsamen Sinkflug übergegangen, aber die harte Landung bleibt aus", so der Ökonom. Das Jahr 2019 werde daher das zehnte Jahr des Wirtschaftsaufschwungs.

    "In der Eurozone bleibt Italien nicht nur wegen des Haushaltsstreits das Sorgenkind", sagte Bielmeier. So dürfte die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone beim Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr das Schlusslicht sein. Italien leide an strukturellen Problemen, die nicht durch eine expansive Haushaltspolitik gelöst werden könnten. "Die wirtschaftliche und fiskalische Situation geht innerhalb des Euro-Raums immer weiter auseinander", sagte Bielmeier. Dadurch gerate das gesamte Gefüge der Währungsunion auseinander. "Der Euroraum braucht einen größeren Zusammenhalt."

    Trotz der erwarteten Abschwächung der Konjunktur in der Eurozone dürfte die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Politik der vorsichtigen geldpolitischen Straffung fortsetzen. Die konjunkturelle Entwicklung stelle jedoch eine Herausforderung für die EZB dar. Schließlich seien die Prognosen der Notenbank etwas zu optimistisch. Nach dem Ende der Anleihekäufe im Dezember dieses Jahres erwartet Bielmeier erst in einem Jahr eine vorsichtige Anhebung des Einlagensatzes: "Ein erster richtiger Zinsschritt ist erst zum Ende des Jahres 2019 mit einer Erhöhung des Leitzinses von 0 auf 0,25 Prozent absehbar"./jsl/jkr/fba





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