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    Recherchen von WDR und SZ  503  0 Kommentare Fahnder sind neuem Steuerraubzug auf der Spur

    Köln (ots) -

    Die Staatsanwaltschaft Köln geht einer bislang unbekannten Masche
    nach, mit der womöglich Banker und Aktienhändler Millionen deutscher
    Steuergelder ergaunerten. Nach Recherchen von WDR und "SZ" soll der
    Trick auf Phantom-Papieren basieren. Das Bundesfinanzministerium
    versucht jetzt aufgrund der Recherchen die Notbremse zu ziehen.
    Eigentlich hatte die Bundesregierung geglaubt, sie habe den größten
    Steuerraubzug der Bundesgeschichte gestoppt. Das waren die
    sogenannten "Cum-Ex"-Geschäfte, mit denen sich Banker, Aktienhändler
    und reiche Investoren in den Jahren vor 2012 geschätzte 30 Milliarden
    an Steuern erstatten ließen, die sie anscheinend nie gezahlt hatten.
    Milliardensummen, die für Kindergärten, bezahlbare Wohnungen und
    Internetleitungen fehlten. Seitdem treibt nicht nur Finanzminister
    Olaf Scholz die Frage um: Haben Finanzjongleure einen neuen Weg
    gefunden, um die deutschen Staatskassen weiter zu plündern?

    Nach Recherchen von WDR und "Süddeutscher Zeitung" ist die
    Staatsanwaltschaft Köln nun tatsächlich einer Masche auf der Spur,
    die seit Jahren in Deutschland und anderen Ländern möglich ist.
    Banker und Aktienhändler sollen sie zusammen mit finanzstarken
    Investoren betrieben haben. Die Fahnder haben ein
    Ermittlungsverfahren gegen mehrere Mitarbeiter einer Bank in
    Deutschland eingeleitet. Der Verdacht: Steuerbetrug in ganz großem
    Stil. Die Staatsanwaltschaft bestätigte auf Anfrage das
    Ermittlungsverfahren.

    Das Bundesfinanzministerium zeigte sich nach Konfrontation mit den
    WDR/SZ-Recherchen alarmiert - und hat daraufhin sofort erste
    Konsequenzen gezogen. Am vergangenen Donnerstag hat das Ministerium
    per Erlass vorsorglich sogar ein digitalisiertes Erstattungsverfahren
    gestoppt, das es potentiellen Kriminellen bis dato besonders leicht
    gemacht haben könnte, in die Staatskasse zu greifen. Aus dem BMF
    heißt es, man habe die zuständigen Stellen in den Bundesländern
    umgehend angewiesen, zur Aufklärung beizutragen. Auch internationale
    Partner habe man um Mithilfe gebeten. Ziel sei eine umfassende
    Aufarbeitung des Verdachtsfalls.

    Konkret geht es um Geschäfte mit "American Depositary Receipts"
    (ADR). Das sind Papiere, die von Banken ausgestellt und in den USA
    stellvertretend für ausländische Aktien gehandelt werden.
    Normalerweise muss jedem ADR-Papier eine echte Aktie zugrunde liegen.
    Laut der amerikanischen Finanzaufsicht SEC wurde mit den Papieren
    jedoch jahrelang Schmu getrieben. Großbanken und Aktienhändler wird
    demnach vorgeworfen, Millionen von ADR-Papieren herausgegeben zu
    haben, die nicht mit einer echten Aktie hinterlegt waren, sogenannte
    Pre-released-ADRs. Mit diesen Schein-Papieren, so der Verdacht,
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