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    Digitales Zentralbankgeld  216  0 Kommentare Kein Mehrwert für den Euroraum

    Berlin (ots) - Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es keinen Grund,
    im Euroraum ein digitales Zahlungsmittel als Ersatz für Bargeld durch
    die Europäische Zentralbank (EZB) bereitzustellen. Zu diesem Ergebnis
    kommt der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbankenbanken (BVR) in seiner aktuellen volkswirtschaftlichen
    Analyse. Viele Notenbanken diskutieren derzeit die Frage, ob digitale
    Zahlungsmöglichkeiten für Bürger und Unternehmen von der jeweiligen
    Zentralbank bereitgestellt werden sollten. "Aus unserer Sicht gibt es
    keine überzeugenden Vorteile von digitalem Notenbankgeld", so Dr.
    Andreas Martin, Vorstandsmitglied beim BVR. "Zum einen haben wir
    einen sehr gut funktionierenden Zahlungsverkehr, den die Banken seit
    Jahrzehnten höchst zuverlässig gewährleisten und kontinuierlich
    elektronisch weiterentwickeln", sagt Martin. "Zum anderen wollen die
    Bürgerinnen und Bürger trotz aller technischer Möglichkeiten auch
    weiterhin nicht auf Bargeld verzichten", so der BVR-Vorstand weiter.

    Bargeld genießt nach Angaben der Bundesbank mit einem Anteil von
    rund 75 Prozent aller Transaktionen in Deutschland nach wie vor einen
    hohen Stellenwert. Demgegenüber ist es in Schweden in diesem
    Jahrzehnt zu einem regelrechten Umbruch beim Zahlungsverhalten
    gekommen. Nach den Zahlen der Reichsbank behaupten aktuell nur noch
    13 Prozent der Schweden, hauptsächlich in bar zu zahlen. Im Jahr 2010
    hatte der Anteil noch bei 39 Prozent gelegen. Es bleibt abzuwarten,
    ob sich hieraus ein weltweiter Trend entwickelt oder eher
    länderspezifische Eigenschaften, wie zum Beispiel der
    Besiedelungsgrad, eine Rolle für das Zahlungsverhalten spielen.

    Risiken überwiegen

    Eine Einführung von digitalem Notenbankgeld könnte zu massiven und
    schwer abschätzbaren Veränderungen im Finanzsystem und bei der
    Wirkung der Geldpolitik führen. So könnte etwa die Schwankungsbreite
    der kurzfristigen Zinsen zunehmen und die Kreditvergabefähigkeit von
    Banken negativ tangiert werden. Dies könnte gerade in Krisenzeiten
    die gesamtwirtschaftliche Entwicklung zusätzlich erheblich belasten,
    zum Beispiel durch eine Kreditklemme. Martin verweist auch auf
    Gefahren für die Innovationsentwicklung: "Neue, quasi hoheitliche
    Angebote dürfen nicht dazu führen, dass privatwirtschaftliche
    Innovationen im Zahlungsverkehr, wie zuletzt kontaktlose Karten,
    Banking-Apps mit Bezahlfunktion oder Kwitt behindert werden".

    Die aktuelle BVR-Studie kann unter
    www.bvr.de/Publikationen/Volkswirtschaft abgerufen werden.

    OTS: BVR Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken
    newsroom: http://www.presseportal.de/nr/40550
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    Pressekontakt:
    Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR)
    Pressesprecherin Melanie Schmergal, Telefon: (030) 20 21-13 00,
    presse@bvr.de, www.bvr.de




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