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     1658  0 Kommentare Euro/US-Dollar – ein entscheidender Unterschied - Seite 2

    BörseFrankfurt_1Entwickelte sich zusätzlich der Dollar um 10 Prozent zu seinen Gunsten und notierte bei 1,18 US-Dollar pro 1 Euro, so bekäme der Anleger mit 7,03 Euro nur etwa 10 Prozent mehr ausgezahlt. Während der Wert von Optionsscheinen auf Aktienbasiswerte in Fremdwährungen überwiegend von der Entwicklung des Basiswerts und erst in zweiter Linie von der Entwicklung der Fremdwährung abhängt, wirkt der Wechselkurs bei Währungsoptionsscheinen an beiden „Stellschrauben“.

    Beispiel Währungsoptionsschein

    Ein Währungsoptionsschein auf das Währungsverhältnis aus US-Dollar und Euro soll die Funktionsweise verdeutlichen. Es handelt sich um einen Call mit einem Basispreis von 1,30 US-Dollar, also 1,30 Dollar pro 1 Euro, und einem Bezugsverhältnis von 100. Ein Call auf den EUR/USD-Kurs setzt auf einen steigenden Euro, also fallenden US-Dollar. Umgekehrt würde ein Put auf einen fallenden Euro und steigenden Dollar setzen.

    Bei einem Basispreis von 1,30 US-Dollar pro 1 Euro erhält der Anleger mit dem Call das Recht, einen Euro für 1,30 US-Dollar zu kaufen. Dieses Recht wird umso wertvoller, je mehr US-Dollar zum Verfallzeitpunkt als Spotkurs für einen Euro bezahlt werden müssen. Offensichtlich liefert ein festerer Euro dem Anleger einen höheren Rückzahlungsbetrag. Das Bezugsverhältnis von 100 legt fest, dass sich ein Optionsschein auf jeweils 100 Einheiten Fremdwährung bezieht. Der Optionsschein hat eine Laufzeit bis September 2012. Der Auszahlungsbetrag wird am finalen Bewertungstag, dem 14. September 2012, bestimmt.

    Würde der Wechselkurs an diesem Tag mit 1,38 US-Dollar pro 1 Euro festgestellt, hätte der Anleger Anspruch auf die Auszahlung von: (1,38 USD – 1,30 USD) x 100 = 8 USD Diese würden zum aktuellen Wechselkurs in Euro umgetauscht, und der Anleger erhielte eine Auszahlung von: 8 USD/1,38 USD pro 1 EUR = 5,80 EUR pro Optionsschein.

    Goldman Abbildung 1Somit wirkt sich der Währungskurs beim Call gegenläufig auf die Auszahlung des Optionsscheins aus, da ein schwächerer Dollar einerseits zu einem größeren Auszahlungsbetrag in Dollar führt, aber andererseits bei der Umrechnung dieses US-Dollar-Betrages in Euro die Auszahlung in Euro schmälert. Dieser Zusammenhang ist in Abbildung 1 dargestellt.

    Umgekehrt sieht es aus, wenn der Anleger mit einem Put-Optionsschein auf einen fallenden Euro und somit stärkeren Dollar setzen möchte. Beispiel: ein Put mit einem Basispreis von 1,30 US-Dollar sowie ebenfalls einem Bezugsverhältnis von 100 und einer Laufzeit bis zum 14. September 2012. Würde bis zum Bewertungstag der Dollar an Wert gewinnen und sogar wieder bei einer Parität von 1 EUR = 1 USD notieren, so erhielte der Anleger: (1,30 USD – 1,00 USD) x 100 = 30 USD.

    Goldman Abbildung 2Hier wirkt sich die Veränderung des Währungskurses doppelt zugunsten des Anlegers aus: einerseits über den hohen Auszahlungsbetrag in Auslandswährung und zusätzlich dadurch, dass dieser Dollar-Betrag umgerechnet in Euro an Wert gewonnen hat. Dieser Zusammenhang ist in Abbildung 2 dargestellt. Weil beim Call die Währungseffekte gegenläufig wirken, ist die Auszahlung in Euro im Auszahlungsprofil rechtsgekrümmt und steigt so langsamer als die Auszahlung in Dollar. Umgekehrt beim Put: Hier zieht die Währungskursänderung in beiden Fällen in die gleiche Richtung. Der Graph ist linksgekrümmt.

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    Quelle: Goldman Sachs, eigene Recherche

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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Euro/US-Dollar – ein entscheidender Unterschied - Seite 2 In unseren Beiträgen empfehlen wir auf Währungspaare bevorzugt Inliner. Beispielsweise auf Euro/US-Dollar die Scheine DS7M6U und DS7M6T. Diese zahlen einen fixen Rückzahlungsbetrag, meist in Höhe von 10 Euro aus, wenn zwei zuvor definierte Barrieren …