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     738  0 Kommentare Die Lücke in Kramp-Karrenbauers Wirtschaftswissen, die mich ziemlich beunruhigt

    Die neue CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer könnte sehr wohl in einigen Jahren Deutschland führen. Es muss jeder für sich selbst wissen, ob er lieber Friedrich Merz als Wahlsieger gehabt hätte. Was mich an Kramp-Karrenbauer für Deutschlands Aktionäre beunruhigt, ist, dass sie kein tiefes Wirtschaftswissen zu haben scheint. Ihre Aussagen in einer Talkshow sind bei mir hängen geblieben.

    In einer Talkshow von Anne Will im Mai 2017 wurde das deutsche Steuersystem thematisiert. Kramp-Karrenbauer hat dort für eine Reform der Aktienbesteuerung plädiert, weil sie einem weit verbreiteten Mythos auf den Leim gegangen ist.

    Dieser Mythos sieht wie folgt aus: Die Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge beträgt 25 %. Einkommen werden mit bis zu 42 % versteuert, falls die Reichensteuer anfällt sogar mit bis zu 45 % (sowohl auf Kapitalerträge als auf Einkommen wird noch der Solidaritätszuschlag fällig). Somit werden viele Einkommen höher besteuert als Kapitalerträge, was Besitzer von Kapital begünstigt.

    Leider kann man dieser Rechnung nur zustimmen, wenn die grundlegenden Prinzipien der Privatwirtschaft außer Acht gelassen werden. Börsennotierte Unternehmen gehören ihren Anteilseignern, für die sie Gewinne erwirtschaften sollen. Die Gewinne deutscher Unternehmen werden aber bereits einmal auf Unternehmensebene besteuert, bevor sie Anteilseignern zugutekommen, die ebenfalls Steuern zahlen müssen.

    Diese Doppelbesteuerung führt dazu, dass vom Unternehmensgewinn, bis er in Form von der abgegoltenen Dividende beim Anleger ankommt, insgesamt etwas über 48 % in Form von Steuern abgezwackt wurden. Das ist höher als selbst die maximale Einkommensbesteuerung.

    Trotzdem hält sich die Ansicht hartnäckig, dass Kapital deutlich geringer besteuert wird als Einkommen aus Arbeit. Es ist in gewisser Hinsicht verständlich, dass dieser Denkfehler so verbreitet ist, aber eigentlich wäre es nicht zu viel verlangt, dass man als Politiker versteht, dass Anteilseigner von Unternehmen sowohl durch die Unternehmenssteuer als auch die Steuer auf die Kapitalerträge ihrer Anteile belastet werden.

    Kramp-Karrenbauer scheint das zumindest nicht zu verstehen, oder nicht verstehen zu wollen. Anleger können aus meiner Sicht nicht unbedingt darauf hoffen, dass sich die neue CDU-Vorsitzende übermäßig um die Aktienkultur in Deutschland bemühen wird.

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