Erst ansparen, dann entsparen
Gestaltungsspielräume in der Auszahlungsphase optimal nutzen - Seite 2
Doch auch eine Einmalzahlung kann unter Umständen in Frage kommen, etwa wenn der Verbraucher seine Lebenshaltungskosten aus anderen Quellen wie beispielsweise Immobilienmieten ausreichend abdecken kann. Denkbar wäre es in diesem Fall, dass die Einmalzahlung als Geldreserve genutzt oder für die Einzahlung in ein Pflege- und Krankheitskostenbudget genutzt wird. "Mit dem Geld aus einer Einmalzahlung könnten jedoch auch mögliche Schulden getilgt werden", sagt Tilmes, der neben seiner Vorstandstätigkeit auch wissenschaftlicher Leiter des PFI Private Finance Institute / EBS Finanzakademie der EBS Business School, Oestrich-Winkel, ist.
Beim Vergleich der verschiedenen Varianten sollte zudem die gestiegene Lebenserwartung eine Rolle spielen. Nach den Berechnungen des Statistischen Bundesamtes beträgt beispielsweise die weitere Lebenserwartung für 65-jährige Männer noch 17,71 Jahre. Solange müsste das angesparte Kapital und damit der Auszahlungsplan reichen.
Auf ausreichende Liquidität achten
Auffällig ist laut Tilmes auch, dass zu wenig auf die Verfügbarkeiten des Geldes geachtet wird. Wenn der Verbraucher etwa in der Phase des Vermögensaufbaus einen Großteil in Immobilien oder langfristige Beteiligungen steckt, kann er im Ernstfall im Alter, falls er das Geld dringend benötigt, nicht schnell genug oder unter Umständen nur mit Verlusten verkaufen. Unabhängig von der individuellen Lebenssituation sollte aus Perspektive einer ganzheitlichen Asset Allokation zum Ruhestandsbeginn ein Anteil von mindestens 50% in liquiden Vermögenswerten bereitstehen. Ein weiterer häufiger Irrtum: Die Altersvorsorge hört mit dem Renteneintritt auf, das Ersparte fürs Alter wird als Gesamtsumme betrachtet. "Doch das angesparte Vermögen muss nicht ab einem gewissen Alter vollständig verfügbar sein", sagt der FPSB-Vorstand. Wichtiger ist es, das Geld nach seiner Verfügbarkeit zu klassifizieren und so sukzessive über den Ruhestand hinweg zu entnehmen.
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Die Gestaltungsspielräume sind also enorm. Insofern ist es wichtig, sich entsprechend früh mit dem Thema Auszahlungsphase zu befassen. Wer ganz sichergehen möchte, sollte sich an einen vom FPSB Deutschland zertifizierten CFP-Professionell wenden, um seine Ruhestandsplanung zu erstellen. Und das nicht erst zum Rentenbeginn, sondern möglichst früh, um noch im aktiven Berufsleben notwendige Optimierungen vornehmen zu können. Mit den unabhängigen Zertifikatsträgern sind Mandanten stets gut beraten. Mit Hilfe einer umfassenden Analyse der derzeitigen Vermögenssituation, der Risikoeinstellung und einer konservativen Liquiditätsrechnung erarbeiten die CFP-Professionals Lösungsansätze, mit denen sich ein Anleger besser auf seinen Ruhestand vorbereiten kann.