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    So melkt man eine MDAX-Cashcow ein zweites Mal  3511  0 Kommentare Warum Scout24 richtig teuer geworden ist

    Marktkenner der Privat Equity-Branche reiben sich angesichts des 5,7-Milliarden-Euro-Übernahmeangebots für Scout24 die Augen. Die Milliarden-Summe markiert einen Rekord am deutschen Buy-out-Markt, so die "Börsen-Zeitung".

    Dahinter steckt das - angesichts der neuen, guten Scout24-Jahreszahlen - fundierte Kalkül großer US-Investoren, dass der Betreiber von "Immobilienscout", "Autoscout" und "Finanzscout" noch einmal zur Cashcow werden könnte.

    Ende der letzten Woche "begrüßten" Management und Aufsichtsrat von Scout24 das Angebot von Blackstone und Hellman& Friedman (H&F), bei Scout24 mit 46 Euro pro Aktie wieder einzusteigen - im Januar gab es Angebot von 43,50 Euro je Aktie. Die Unternehmensbewertung schwillt auf 5,7 Milliarden Euro an. 

    Unterm Strich ist das aktuelle Angebot die in Deutschland bislang größte Übernahme-Offerte durch Finanzinvestoren, die im Jahr 2005 vom damaligen SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering allgemein und medienwirksam als "Heuschrecken" bezeichnet wurden.

    Die US-amerikanischen Investoren, die Scout24 bereits vor sechs Jahren erst von der Deutschen Telekom übernommen und dann an die Börse gebracht hatten, wollen das Unternehmen nicht komplett übernehmen. Ziel ist es zunächst, als Ankeraktionär (50 Prozent plus eine Aktie) zu wirken. Grund für die verhältnismäßig tiefe Annahmeschwelle ist laut "Börsen-Zeitung", dass die beiden US-Gesellschaften "Hedgefonds den Wind aus den Segeln nehmen wollen, die andere Transaktionen wie etwa Stada deutlich verteuert hatten".

    Die Gründe für Blackstone und H&F, wieder bei Scout24 einzuteigen, liegen auf der Hand: Schon vor dem Zukauf von Finanzcheck glänzte Scout24 mit Gewinn- und Umsatzzuwächsen. Zurzeit präsentiert sich eine Wachstumsmaschine: Der Konzernumsatz stieg im letzten Jahr 2018 nach vorläufigen Zahlen um 12,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 531,7 Millionen Euro. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen wuchs um 15,3 Prozent auf 291,5 Millionen Euro.

    Das vorläufige EBITDA 2018 steht bei 257,3 Millionen Euro, in 2017 waren es 232,8 Millionen Euro. In der Scout24-Pressemitteilung heißt es zum EBITDA: "(…) belastet durch über den Erwartungen liegenden nicht-operativen Kosten in Höhe von 34,2 Millionen Euro, die im Wesentlichen auf Personalkosten aus anteilsbasierten Vergütungen sowie auf Aufwendungen im Rahmen der M&A-Aktivitäten der Gruppe zurückzuführen sind". Das Konzernergebnis nach Steuern soll sich bei 165,0 Millionen Euro einpendeln. Das vorläufige Ergebnis je Aktie ist 1,53 Euro (2017: 1,03 Euro).

    Ins Auge fällt der hohe Verschuldungsgrad von Scout24: Die Verschuldungsquote stieg im letzten Jahr auf das 2,6-fache des operativen Gewinns. Mittelfristig strebe das Management "einen Verschuldungsgrad zwischen 1,5:1 bis 1,0:1 an", so das Unternehmen.

    Quellen:

    DPA

    Börsen-Zeitung

    Scout24




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