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    Westfalen-Blatt  452  0 Kommentare Kommentar zum möglichen Zusammenschluss von Deutscher Bank und Commerzbank

    Bielefeld (ots) - Natürlich braucht Deutschland eine starke,
    global tätige Bank. Eine Bank, die deutsche Konzerne auf ihrem
    Internationalisierungskurs begleiten kann. Eine Bank, die sich mit
    Großbanken in den USA und China messen kann. Eine Bank, die
    profitabel ist - und die nicht Gefahr läuft, in Krisenzeiten mit
    Steuermilliarden gerettet werden zu müssen.

    Doch ob die nun auszulotende Fusion von Deutscher Bank und
    Commerzbank diesen Ansprüchen genügt, ist zweifelhaft. Wie heißt es
    so schön: Wenn sich zwei Kranke zusammentun, entsteht nicht
    automatisch ein Gesunder! Das wissen die Experten auf beiden Seiten
    der Banken - und auch auf Seiten der Politik. Warum Finanzminister
    Olaf Scholz (SPD) dennoch Commerzbank und Deutsche Bank seit Monaten
    zu Fusionsgesprächen drängt, bleibt unklar. Weiß er mehr, als er
    sagt? Geht es der teilverstaatlichten Commerzbank etwa so schlecht,
    dass die Fusion mit der Deutschen Bank eine Art Rettungsaktion wäre?
    Sicher ist: Gelingt das Vorhaben, würde er sich profilieren, sich
    sogar als Kanzlerkandidat der SPD empfehlen. Natürlich kann sich
    Scholz die Fusion schönreden. Was die Zahl der Kunden und der
    Filialen betrifft, entstünde tatsächlich ein neuer Gigant.

    Hinsichtlich der Profitabilität aber wäre wohl nichts gewonnen.
    2018 verdienten Commerzbank und Deutsche Bank zusammen nur die Hälfte
    dessen, was auf die Sparkassen in Deutschland entfiel.

    Beide Institute kommen auch zehn Jahre nach der Finanzkrise auf
    keinen grünen Zweig. Die Gründe sind vielschichtig. Die Deutsche Bank
    hat außer teuren Rechtsstreitigkeiten die Übernahme der Postbank
    immer noch nicht bewältigt, die Commerzbank hat sich bei der
    Übernahme der Dresdner Bank verhoben. Ihre Geschäftsmodelle basieren
    unter anderem auf Zinserträgen - die aber sind angesichts einer
    Null-Zins-Politik in der EU noch lange nicht zu erwarten. Auch
    deswegen befindet sich die Bankenbranche in einer
    Konsolidierungsphase. Für Mitarbeiter ein Albtraum: Bei einem
    Zusammenschluss würden Tausende Jobs wegfallen. Ob eine Fusion daher
    Sinn ergibt, ist fraglich.

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    Westfalen-Blatt
    Kerstin Heyde
    Telefon: 0521 585-261
    k.heyde@westfalen-blatt.de




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