Fusion von Blau und Gelb?
Farbtheoretiker wissen, dass sich aus den Primärfarben Blau und Gelb die Sekundärfarbe Grün ergibt, frei nach dem Farbkreis, den uns der Maler, Kunsttheoretiker und lehrende Meister am Weimarer Bauhaus Johannes Itten aus der Schweiz (1888–1967) hinterließ.
Daraus jetzt die Farbe für eine Bank abzuleiten, die aus der möglichen Fusion der Deutschen Bank und der Commerzbank entstehen würde, wäre jedoch sicher ein Trugschluss und auch ein nicht gerade in die Zukunft weisendes Omen. Schließlich gehörte das Grün bekanntlich zur Dresdner Bank, die einst die großen Privatbanken in Deutschland komplettierte und damals von der wesentlich kleineren Commerzbank gerettet werden musste. An dieser Übernahme krankt die Commerzbank teilweise noch heute.
Fusionsgespräche haben begonnen
Am 17.3.2019 wurde in separaten Pflichtmitteilungen beider Privatbanken mitgeteilt, dass die Vorstände der Commerzbank und der Deutschen Bank beschlossen haben, Möglichkeiten für eine Fusion auszuloten. Dabei gehe es darum, „strategische Optionen zu prüfen“. Es gebe aber „keine Gewähr, dass es zu einer Transaktion kommt“. Über einen Zusammenschluss der Geldhäuser wurde in den vergangenen Monaten immer wieder heftig spekuliert.
Speziell die Deutsche Bank war in der Fusionsfrage bisher immer zurückhaltend gewesen. Schließlich hat das Geldhaus noch genug eigene Aufgaben zu
bewältigen, anstatt sich mit Fusionsfragen zu beschäftigen. Das ist nicht nur die Meinung von Vorstandschef Christian Sewing, sondern auch die vieler Bankexperten. Die Probleme sind riesig, also
haben sich die beiden CEOs Sewing und Martin Blessing von der Commerzbank schon vorher getroffen, um die Möglichkeiten auszuloten. Im Ergebnis dieser Vorabgespräche haben nun die ergebnisoffenen
Verhandlungen begonnen.
Der Einfluss der Politik
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Denn die Politik mischte sich wieder einmal in Gestalt von Olaf Scholz ein. Als Bundesfinanzminister präferiert er im Hintergrund nämlich den Zusammenschluss beider Banken zu einer neuen privaten Großbank und hat dabei den rund 15%igen Anteil des Bundes an der Commerzbank im Blick, den der Bund mit Gewinn nach einer möglichen Fusion verkaufen würde. Das ist irgendwie auch verständlich, handelt es sich doch um das Geld des Steuerzahlers, welches zur Rettung des kleineren Fusionspartners im Zuge der Finanzkrise eingesetzt wurde.