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    Stuttgarter Zeitung  405  0 Kommentare Verdi-Chef Bsirske: "12 Euro Mindestlohn sind gesetzt" - Anhebung in zwei Stufen vorgeschlagen

    Stuttgart (ots) - Verdi-Chef Frank Bsirske setzt sich mit
    Nachdruck für deutlichen Anstieg des gesetzlichen Mindestlohns ein.
    "12 Euro pro Stunde sind gesetzt - ich finde, das ist eine
    Orientierungsgröße, die es lohnt, ernst genommen zu werden", sagte er
    im Interview der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter
    Nachrichten" (Donnerstagausgabe). Es sei sinnvoll, zum gesetzlichen
    Mindestlohnniveau bei den westeuropäischen Nachbarn aufzuschließen.
    Zudem sollte der Mindestlohn eine Höhe erreichen, die es möglich
    macht, aus eigener Beitragszahlung heraus auf ein Rentenniveau
    oberhalb der Grundsicherung zu kommen. "Dafür wären 12,63 Euro
    notwendig", fügte Bsirske an.

    Konkret könne er sich die Anhebung "in zwei dicht aufeinander
    folgenden Stufen denken, damit das einen ordentlichen Schub kriegt,
    um dann wieder zurückzukehren zu einem Mechanismus, bei dem sich der
    gesetzliche Mindestlohn an der Tariflohnentwicklung orientiert - am
    besten am Verlauf des Vorjahres". Dies wäre keine grundsätzliche
    Abkehr von der bisherigen Logik, wehrte sich der
    Gewerkschaftsvorsitzende gegen den Vorwurf, damit die
    Mindestlohn-Kommission und die Tarifautonomie auszuhebeln. Aktuell
    muss ein Lohn von mindestens 9,19 Euro pro Stunde gezahlt werden.

    Bei 12 Euro würden im Organisationsbereich von Verdi rund 20
    Prozent der Tariflöhne betroffen sein, schätzt Bsirske. Wie zur
    Einführung der gesetzlichen Lohnuntergrenze im Januar 2015 würde die
    Gewerkschaft die Anhebung dazu nutzen, um die Tariflöhne oberhalb des
    neuen Niveaus anzusetzen. Dies werde in den Tarifverhandlungen "von
    der Arbeitgeberseite als Datum akzeptiert".

    Die Ablehnung eines europäischen Mindestlohns durch CDU-Chefin
    Annegret Kramp-Karrenbauer kritisiert der Verdi-Chef: "Bei der Union
    wird versucht, sich stärker ausgerichtet auf die Unternehmens- und
    Kapitalinteressen zu präsentieren." Das zeige sich ebenso im
    Vorschlag, den Solidaritätszuschlag auch für die reichsten zehn
    Prozent der Einkommensbezieher abzuschaffen und weitere Absenkungen
    der Unternehmenssteuern vorzunehmen. All dies sei "in der Sache
    kontraproduktiv". Ein Verzicht auf elf Milliarden Euro aus dem Soli
    "kontrastiert heftig mit den massiven Investitionsbedarfen in unserer
    Gesellschaft".

    OTS: Stuttgarter Zeitung
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