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     332  0 Kommentare Entwicklungsminister fordert mehr Arbeitsschutz in den Textilländern

    BERLIN (dpa-AFX) - Sechs Jahre nach dem verheerenden Einsturz einer Textilfabrik in Bangladesch mit mehr als 1100 Toten hat Entwicklungsminister Gerd Müller die Branche zu weiteren Schritte im Arbeitsschutz aufgefordert. "Das dramatische Unglück von Rana Plaza war ein Weckruf an Wirtschaft und Politik, grundlegende Verbesserungen in der Lieferkette der Textilwirtschaft umzusetzen", sagte der CSU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Trotz wesentlicher Schritte sei das Ziel, sichere, faire und nachhaltige Arbeitsplätze für alle, noch nicht erreicht.

    "In Bangladesch konnten wir den Überlebenden Unterstützung sichern, Mindestlöhne wurden angehoben, über 1 000 Fabriken inspiziert und Standards bei Arbeitssicherheit und Brandschutz verbessert", sagte Müller. Sein Ministerium mache diese Herausforderungen weiter zu einer Schwerpunktaufgabe der Entwicklungszusammenarbeit in Textilländern. So werde Bangladesch beim Aufbau einer Unfallversicherung unterstützt.

    "In Deutschland haben sich 50 Prozent der Textilbranche dem Textilbündnis angeschlossen. 100 Prozent sollten den Weg zu nachhaltiger, fair und ökologisch produzierter Kleidung gehen", so Müller. Von entscheidender Bedeutung seien weitere Fortschritte in den Produktionsländern.

    Am 24. April 2013 war das achtstöckige Rana-Plaza-Fabtrikgebäude am Rande von Dhaka eingestürzt. 1135 Menschen starben, mehr als 2500 wurden verletzt. Es ist das bis heute schlimmste Fabrikunglück in der Geschichte des Landes.

    Vor Ostern hatte die Textilindustrie hierzulande Müller für seine Pläne attackiert, deutsche Firmen notfalls gesetzlich zur Einhaltung von Menschenrechten in ihren globalen Lieferketten zu zwingen. "Was der Minister plant, gefährdet unsere Existenz", sagte die Präsidentin des Gesamtverbands textil+mode, Ingeborg Neumann, der dpa. "Unsere globalen Konkurrenten werden uns einfach aus dem Markt fegen. Und am Ende wird man sich fragen, warum ausgerechnet die deutschen Unternehmen mit ihren hohen Umwelt- und Sozialstandards nicht überlebt haben."/cn/DP/zb





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