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    ROUNDUP  555  0 Kommentare Schaeffler bekommt maue Autokonjunktur immer stärker zu spüren

    HERZOGENAURACH (dpa-AFX) - Der Auto- und Industriezulieferer Schaeffler bekommt die maue Autokonjunktur immer deutlicher zu spüren. Angesichts der anhaltenden Schwäche der globalen Autoindustrie senkte der SDax-Konzern die Umsatz- und Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr, wie die Franken am Montagabend nach Handelsschluss in Herzogenaurach mitteilten.

    Mit der Warnung reiht sich Schaeffler ein in eine Reihe von Zulieferern, die stark vom Geschäft mit der Autoindustrie abhängig sind und unter deren Flaute leiden. Kürzlich erst hatte der Maschinenbauer Aumann seine Ziele senken müssen. Bei der fränkischen Leoni kriselt es ebenfalls seit geraumer Zeit.

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    Schaeffler macht mit Autobauern den Hauptanteil seines Geschäfts. Für die globale Autoproduktion im Jahr 2019 rechnet der Konzern nun mit einem Rückgang von 4 Prozent. Im Februar war Schaeffler noch von einem Rückgang um 1 Prozent ausgegangen.

    An der Börse sorgte die Prognosesenkung aber kaum für größere Aufregung. Bereits Anfang Juli hatte Vorstandschef Klaus Rosenfeld im Interview mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX gewarnt, dass eine Erholung der Märkte im zweiten Halbjahr 2019 ausbleiben dürfte: "Das zweite Halbjahr wird voraussichtlich schwächer als bislang erwartet. Darauf müssen wir uns proaktiv einstellen." Anleger scheinen seine Aussagen bereits eingepreist zu haben. So zeigte sich die Aktie am Dienstag trotz der gesenkten Jahresziele kaum bewegt. Zuletzt notierte sie bei 6,87 Euro und lag damit fast exakt auf Vortagesniveau.

    In den zurückliegenden zwölf Monaten hat die Schaeffler-Aktie aber über 40 Prozent an Wert verloren. Seit Jahresbeginn steht ein Minus von rund acht Prozent zu Buche. Damit liegen die Franken im hinteren Drittel des Nebenwerte-Index SDax.

    Mit Blick auf seinen gesenkten Ausblick verwies Schaeffler unter anderem auf die sich seit Jahresanfang verschlechternden Marktbedingungen für die Autozuliefer-Sparte, vor allem in Europa und China. Ein Rückgang der Nachfrage von einzelnen Großkunden mache dem Unternehmen zu schaffen, hieß es.

    "Das Umfeld ist für den Rest des Jahres weiterhin mit hohen Risiken behaftet", sagte Klaus Rosenfeld. Dies mache eine Anpassung der Wachstums- und Ergebnisprognose erforderlich. "Wir werden gleichwohl alles daransetzen, mit Blick auf die Marge auf Gruppenebene das obere Ende unserer neuen Prognose zu erreichen."

    Für das Jahr 2019 rechnet die Schaeffler-Führung jetzt mit einem währungsbereinigten Umsatzrückgang von minus 1 Prozent bis zu einem Wachstum von 1 Prozent (vorher plus 1 bis plus 3 Prozent). Die Marge auf den Betriebsgewinn (Ebit) vor Sondereffekten dürfte nur noch bei 7 bis 8 (vorher 8 bis 9) Prozent liegen. Der bereinigte freie Barmittelzufluss soll 350 bis 400 Millionen Euro erreichen. Vorher war Schaeffler von rund 400 Millionen ausgegangen.

    Analyst Jose Asumendi von der US-Bank JPMorgan befand, dass Schaeffler seine Erwartungen für das zweite Quartal etwas verfehlt habe. Er geht davon aus, dass die Markterwartungen für das operative Ergebnis (Ebit) sinken dürften. Derweil verwies Analyst Marc-Rene Tonn von Warburg Research darauf, dass die Senkung der Jahresziele angesichts der schwachen Autokonjunktur kaum überrasche. Selbst die neuen Ziele könnten schwer zu erreichen sein.

    Im zweiten Quartal erwirtschaftete Schaeffler auf Basis vorläufiger Zahlen einen Umsatz von rund 3,6 Milliarden Euro, ein Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Währungsbereinigt gingen die Erlöse um zwei Prozent zurück. Das Betriebsergebnis (Ebit) sackte um ein Drittel auf 253 Millionen Euro ab. Sondereffekte herausgerechnet, sank die Ebit-Marge auf 7,9 Prozent.

    Der freie Barmittelzufluss, eine wichtiger Wert für Investoren, erreichte im zweiten Quartal 6 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte er noch bei minus 5 Millionen Euro gelegen.

    Nachdem bei Schaeffler bereits die zweite Jahreshälfte 2018 schlechter gelaufen war als erwartet, fiel auch der Beginn des laufenden Jahres schwach aus. Zunächst setzte Vorstandschef Rosenfeld auf eine Erholung der Märkte im zweiten Halbjahr. Doch bereits vor einigen Wochen zeichnete sich ab, dass sich diese Hoffnung nicht erfüllen dürfte.

    Schaeffler stellt unter anderem Getriebe, Kupplungen, Wälzlager und Fahrwerksysteme her und ist noch stark vom Geschäft mit klassischen Verbrennungsmotoren abhängig. Der Schwenk hin zur E-Mobilität ist daher vergleichsweise groß. Im Zuge dessen steckt die Autozuliefer-Sparte von Schaeffler mitten im Umbau, der Konzern hat eine weitere Sparrunde eingeleitet.

    Unternehmenslenker Rosenfeld will den Konzern schlanker aufstellen. Im Zuge des Umbaus stehen auch kleinere Werke auf dem Prüfstand, die vergleichsweise wenig Gewinn abwerfen./eas/stw/jha/





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