Wie trübe sind die Aussichten für den DAX zum Verfallstag?
Sehr verehrte Leserinnen und Leser,
die jüngste Schwäche des DAX könnte bis zum August-Verfallstag am Freitag dieser Woche anhalten. Die gute Nachricht dabei ist: Die bemerkenswert einseitige Verfallstagspositionierung sollte den weiteren Rückgang ab wenigstens nicht noch verstärken. Trotzdem könnte Ungemach im DAX drohen.
Eine bemerkenswert einseitige Verfallstagspositionierung
Dazu wie immer zunächst ein Blick auf das aktuelle Verfallstagsdiagramm:
Beim aktuellen Stand von rund 11.700 Punkten (siehe grüne Pfeile) befindet sich der DAX faktisch schon im bearishen Terrain der Verfallstagspositionierung. Das ist daran erkennbar, dass unterhalb des aktuellen Kursniveaus nur noch ganz wenige Call-Positionen (blaue Balken) liegen, aber die meisten roten und der Pfeil im „Schüsseldiagramm“ (unten) schon ein gutes Stück den roten Abhang hinaufgeklettert ist.
Das bedeutet, dass vorerst kein größerer Aufwärtsdruck den DAX mehr nach oben treibt/treiben kann, weil einige Stillhalter ihre Call-Positionen absichern müssen, die ins Geld laufen. Die nächste größere Call-Position liegt erst bei der runden 12.000er Marke.
Die 12.000er Marke ist zwar das formale Kursziel der Verfallstagsanalyse, aber die Bullen müssten den DAX dann schon ein gutes Stück nach oben schieben, damit dieses Ziel realistisch wird. Erst, wenn sich die ersten Call-Stillhalter zum Handeln (Absichern) bequemen müssen, käme aus Sicht der Verfallstagsanalyse wieder mehr Bewegung in den DAX.
Das Kurs-„Ziel“ des DAX zum Verfallstag
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Bei einem weiteren Absacken des DAX-Kurses laufen zwar weitere Put-Positionen (rote Balken) ins Geld, aber erfahrungsgemäß werden diese weniger konsequent abgesichert als Call-Positionen. Zudem kommt erst bei 11.500 Punkten die nächste etwas größere Put-Position ins Spiel. Damit lastet vorerst auch wenig Abwärtsdruck auf dem DAX.
Aus Sicht der Stillhalter wäre es eigentlich optimal, wenn der DAX sich bis Freitag gar nicht mehr bewegen würde. Dann wären die Call-Stillhalter fast komplett aus dem Schneider und viele Put-Stillhalter ebenfalls. Diejenigen Put-Stillhalter, deren Positionen bereits im Geld liegen, haben sich entweder mit ihrer Lage abgefunden oder diese Positionen bereits abgesichert.