checkAd

     727  0 Kommentare Euro, Dollar, Zins-Spagat: Das Gold-Hoch, das nur ein halbes Hoch ist

    Der Goldpreis hat einen neuen Rekordstand erreicht. Doch es ist nur ein halber Rekord, für Euro-Anleger aber ein schöner. Denn in seiner Ursprungswährung ist der Goldpreis von einem neuen Rekord noch weit entfernt. Wir zeigen, wie das kam und wie der Goldpreis in Euro überhaupt verlaufen ist.1.393
    – diese imposante Zahl schwappte am Montag aus der Börse in die Medien. So viel kostete eine Feinunze Gold (31,1 Gramm) kurzzeitig. So viel wie nie zuvor.
    Für deutsche Goldbesitzer und alle anderen in der Eurozone ist das eine gute Nachricht. Denn der neue Rekord ist in Euro aufgestellt. Und das ist ja, was hierzulande zählt. Man könnte aber sagen, dass das nicht gerade die Heimatwährung des Goldpreises ist. Denn jener in Zeitung und Internet lautet auf US-Dollar, und da sieht die Welt anders aus. Der bisherige Rekord stammt vom 6. September 2011 und liegt bei 1.895,00 Dollar (London Fixing nachmittags). In Euro lag die Unze damals noch bei 1.350,30. Vergangenen Montag kostet eine Unze 1.527,27 Dollar und liegt damit fast 20 Prozent unter dem Höchststand.

    Der Goldpreis in Euro hinkte viele Jahre dem Goldpreis in Dollar hinterher, holte jetzt aber auf (Quelle: DAS INVESTMENT)

    Man ahnt es bereits – der Schlüssel für die Lücke liegt im Wechselkurs zwischen Dollar und Euro. Und der wiederum hängt an der unterschiedlichen Geldpolitik der Wirtschaftsräume und entsprechend am Zinsniveau. Bis 2011 standen Euro-Goldanleger im Vergleich zu ihren Dollar-Mitstreitern nicht gut da, weil Gold zwar teurer wurde, der Dollar aber an Wert verlor, was den Gewinn in Euro auffraß. Was übrigens ein nicht unüblicher Zusammenhang ist. Seit 2011 legte aber der Dollar kräftig zu und bescherte Euro-Anlegern Rückenwind. Das lag unter anderem an der sich umkehrenden Zinsspanne.

    Seit der Goldpreis seinen Höchststand hatte, legte der Dollar kräftig an Wert zu (Quelle: DAS INVESTMENT)

    2011 lag der Leitzins in der Eurozone in der Spitze bei 1,5 Prozent, dann ging es bis auf 0 Prozent im Frühjahr 2016 abwärts. Im Umkehrschluss stieg in den USA der Leitzins von 0-0,25 Prozent Ende 2015 auf 2,25-2,50 Prozent im Dezember 2018. Die Zinsdifferenz drehte sich also von 1,5 Prozent für die Eurozone auf 2,25 Prozent für die USA. Plus einen respektablen Boom für die Amerikaner und einen So-lala-Aufschwung für die Euros.
    Ein Blick auf die Korrelation zwischen Dollar-Kurs und Goldpreis, zeigt, dass Gold meist hinzugewinnt, wenn der Dollar schwächelt. Das liegt daran, dass Gold die Fluchtwährung für viele Dollar-Anleger ist. Die Korrelation liegt meist unter null. Für Euro-Anleger ist das nicht gut, da der abwertende Dollar einen Teil der Goldgewinne wieder auffrisst.

    Hier die rollierende Zwölf-Monats-Korrelation zwischen Gold und dem Dollar-Kurs in Euro: Normalerweise wird Gold teurer, wenn der Dollar abwertet, und umgekehrt (Quelle: DAS INVESTMENT)

    Eine Ausnahme ist 2015, als die Europäische Zentralbank Anleihen zu kaufen begann – da flüchteten Euro-Anleger zugleich in den Dollar und in Gold. Ebenso bei Ausbruch der Eurokrise 2010/2011. Wenn Dollar und Gold zugleich im Wert steigen, hat das also fast immer mit Stress in der Eurozone zu tun. Und davon gab es zuletzt ja einigen.

    Weiterlesen auf www.dasinvestment.com

    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    DAS INVESTMENT
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    DAS INVESTMENT wurde 1999 als DER FONDS gegründet und 2007 umbenannt. Das Magazin zählt zu den führenden Fonds-Content-Providern im deutschsprachigen Europa. Themen sind Investmentfonds, Märkte und Volkswirtschaften, geschlossene Fonds, Private Equity, Immobilien sowie Steuern und Recht. Zur Mediengruppe zählen auch die Magazine private banking magazin (Online und Print) sowie die Internetseite multiasset.com. Zudem richtet die Mediengruppe auch den private banking kongress aus.
    Mehr anzeigen

    Verfasst von DAS INVESTMENT
    Euro, Dollar, Zins-Spagat: Das Gold-Hoch, das nur ein halbes Hoch ist Der Goldpreis hat einen neuen Rekordstand erreicht. Doch es ist nur ein halber Rekord, für Euro-Anleger aber ein schöner. Denn in seiner Ursprungswährung ist der Goldpreis von einem neuen Rekord noch weit entfernt. Wir zeigen, wie das kam und wie der Goldpreis in Euro überhaupt verlaufen ist.

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer