WAZ
Ergo-Deutschlandchef warnt CDU vor Verunsicherung der Riester-Sparer
Essen (ots) - Der Vorstoß des Arbeitnehmerflügels der CDU, die umstrittene
Riester-Rente durch eine "Deutschlandrente" zu ersetzen, sorgt im Vorfeld des
Leipziger Bundesparteitags für Wirbel. Achim Kassow, Deutschlandchef des
zweitgrößten Versicherers Ergo, warnt im Gespräch mit der Westdeutschen
Allgemeinen Zeitung (WAZ, Freitagsausgabe) vor einer Verunsicherung der Sparer.
"Es ist grundsätzlich richtig, dass wir nach der Mütterrente und der Grundrente
jetzt auch über weitere Themen der Altersvorsorge diskutieren. Es gibt aber
leider kein Gesamtkonzept der Bundesregierung, sondern nur Impulse aus den
unterschiedlichen politischen Ecken. Das ist klar zu wenig", sagte Kassow der
WAZ.
Die Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft (CDA) unter ihrem Vorsitzenden,
NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann, will auf dem CDU-Parteitag in Leipzig
laut einem Bericht der FAZ einen Antrag einbringen, der die private
Altersvorsorge verpflichtend machen soll. Das "Deutschlandrente" genannte Modell
soll an die Stelle der Riester-Rente treten. Die Versicherungsbranche lehnt
dieses Staatsfonds-Modell ab. "Wenn der Staat mit der Deutschland-Rente ein
eigenes Vorsorgesystem aufstellt, fragen sich doch die mehr als 16 Millionen
Menschen, die jetzt bei Riester sind, ob sie künftig zwei Verträge brauchen. Die
Bürger können den Euro aber nur einmal ausgeben", kritisiert
Ergo-Deutschlandchef Kassow. "Die momentane Diskussion verunsichert die
Menschen. Jetzt weiß doch niemand mehr, was er in punkto Altersvorsorge machen
soll. Das finde ich gefährlich", so Kassow.
Der Ergo-Deutschlandchef rät daher zu einer Reform des Riester-Modells. "Es ist
zu kompliziert, nicht offen für Selbstständige. Und auch die
100-Prozent-Beitragsgarantie ist angesichts der Zinsflaute nicht mehr zeitgemäß.
Hier könnte die Politik sehr schnell für spürbare Verbesserungen sorgen." Kassow
ist gleichwohl davon überzeugt, dass Riester "das erfolgreichste Modell der
Altersvorsorge mit staatlicher Beteiligung" sei. "Kontinuität und damit
Verlässlichkeit ist ein Wert an sich, insbesondere in der Altersvorsorge", sagte
der Ergo-Manager.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/55903/4446784
OTS: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Riester-Rente durch eine "Deutschlandrente" zu ersetzen, sorgt im Vorfeld des
Leipziger Bundesparteitags für Wirbel. Achim Kassow, Deutschlandchef des
zweitgrößten Versicherers Ergo, warnt im Gespräch mit der Westdeutschen
Allgemeinen Zeitung (WAZ, Freitagsausgabe) vor einer Verunsicherung der Sparer.
"Es ist grundsätzlich richtig, dass wir nach der Mütterrente und der Grundrente
jetzt auch über weitere Themen der Altersvorsorge diskutieren. Es gibt aber
leider kein Gesamtkonzept der Bundesregierung, sondern nur Impulse aus den
unterschiedlichen politischen Ecken. Das ist klar zu wenig", sagte Kassow der
WAZ.
Die Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft (CDA) unter ihrem Vorsitzenden,
NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann, will auf dem CDU-Parteitag in Leipzig
laut einem Bericht der FAZ einen Antrag einbringen, der die private
Altersvorsorge verpflichtend machen soll. Das "Deutschlandrente" genannte Modell
soll an die Stelle der Riester-Rente treten. Die Versicherungsbranche lehnt
dieses Staatsfonds-Modell ab. "Wenn der Staat mit der Deutschland-Rente ein
eigenes Vorsorgesystem aufstellt, fragen sich doch die mehr als 16 Millionen
Menschen, die jetzt bei Riester sind, ob sie künftig zwei Verträge brauchen. Die
Bürger können den Euro aber nur einmal ausgeben", kritisiert
Ergo-Deutschlandchef Kassow. "Die momentane Diskussion verunsichert die
Menschen. Jetzt weiß doch niemand mehr, was er in punkto Altersvorsorge machen
soll. Das finde ich gefährlich", so Kassow.
Der Ergo-Deutschlandchef rät daher zu einer Reform des Riester-Modells. "Es ist
zu kompliziert, nicht offen für Selbstständige. Und auch die
100-Prozent-Beitragsgarantie ist angesichts der Zinsflaute nicht mehr zeitgemäß.
Hier könnte die Politik sehr schnell für spürbare Verbesserungen sorgen." Kassow
ist gleichwohl davon überzeugt, dass Riester "das erfolgreichste Modell der
Altersvorsorge mit staatlicher Beteiligung" sei. "Kontinuität und damit
Verlässlichkeit ist ein Wert an sich, insbesondere in der Altersvorsorge", sagte
der Ergo-Manager.
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