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    Forex-Report  395  0 Kommentare Viele Fronten im US-Handelskrieg

    Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1076 (07:30 Uhr), nachdem der
    Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1066 im US-Geschäft markiert
    wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 108,58. In der Folge notiert EUR-JPY bei 120,27. EUR-CHF oszilliert bei 1,0938.

    Die Anzahl der geöffneten Fronten bzw. erzwungenen Abkommen durch die USHandelspolitik ist beeindruckend: China, die Europäische Union (insb. Frankreich),
    Kanada, Mexiko, Japan, Südkorea, Brasilien, Argentinien.
    Wir haben an dieser Stelle immer wieder die Frage aufgeworfen, ob die USA diese
    Anzahl der Konflikte durchhalten und gewinnen können. Bisher bietet sich mit
    den Ausnahmen Chinas das Bild eines unkoordinierten Hühnerhaufens, der sich
    weder organisieren noch wehren kann.
    Die Hauptschläge der USA werden daher gegen China geführt. Angegriffen wird
    durch die USA nicht nur über die Zollpolitik, sondern vermehrt über das
    Beeinflussen von Investitionsentscheidungen in anderen Ländern. (Beispiel
    Deutschland: gegen North Stream 2, für LNG Importe, gegen Kauf von Huawei-Ausrüstung)

    Verstärkt werden soll diese Vorgehensweise über die neu geschaffene Behörde
    United States International Development Finance . Diese Institution
    soll Entwicklungsländern u.a. Alternativen zum Kauf von chinesischer
    Telekommunikationstechnologie aufzeigen. Immerhin darf die Behörde hierbei
    auf ein Budget von 60. Mrd. USD zurückgreifen. Diskutiert wird in Washington
    unter anderem über Eigenkapitalbeteiligungen oder Kreditvergaben an
    Unternehmen, um so Einfluss auf geschäftspolitische Entscheidungen zu nehmen.
    Einfluss kann dabei auf die Rivalen Huaweis ausgeübt werden, ebenso wie auf die
    Käuferseite der Güter.

    Der Handelsstreit wird damit um eine Facette reicher und vermutlich noch
    wirkungsvoller als bisher geführt. Denn Zölle schaden langfristig der
    Wettbewerbsfähigkeit dessen, der sie erhebt. Werden aber Skaleneffekte und
    Folgegeschäfte beim Gegenspieler verhindert, verlangsamt sich sein Fortschritt. In
    diesem Fall ist es wie beim Fußball: Wer selbst nicht spielen kann, verhindert per
    Blutgrätsche, dass die gegnerische Mannschaft es tut. Der Schiedsrichter (WTO) ist
    bereits in deutscher Bezirksligamanier umgehauen worden (per Nichtneubesetzung).

    Für die Aktienmärkte verheißt der Dezember eigentlich einen schönen Jahresausklang.
    Über die letzten 30 Jahre war die Monatsrendite im DAX 21 mal positiv mit einer
    durchschnittlichen Rendite von 5,40 %. Dagegen stehen 9 Verlustjahre mit einer
    durchschnittlichen Rendite von -4,26 %. Und in diesem Jahr? Im Zweifel schlägt der
    Handelsstreit die Saisonalität. Wie 2018! Außer Trump twittert die Märkte hoch!

    Datenpotpourri:

    China:                  Negativ - Trump sieht keine Eile für ein Handelsabkommen mit China

    US-Präsident Trump sieht keine Frist, bis zu der der erste Teil des
    Handelsabkommens mit China geschlossen werden muss. Vielmehr
    hätten die USA Zeit, während China ein Abkommen wolle.

    USA:                    Neutral - Eine neue Art der Eskalation!

    US-Agency nimmt Kampf gegen Huawei auf. Die neu geschaffene US-Behörde United States International Development Finance soll Entwicklungsländern
    Alternativen zum Kauf von chinesischer Telekommunikationtechnologie aufzeigen. Die Behörde darf hierbei auf ein Budget von 60. Mrd. USD zurückgreifen.

    Japan:                  Negativ - Regierung plant Konjunkturpaket

    Die japanische Regierung plant nach bekannt gewordenen
    Planungsvorlagen geld- und fiskalpolitische Maßnahmen zur
    Unterstützung der Konjunktur. Die fiskalpolitischen Maßnahmen
    werden bei ca. 92 Mrd. USD liegen.

    Brasilien:              Positiv - Wirtschaft wächst stärker als erwartet

    Die brasilianische Wirtschaft wuchs im dritten Quartal 2019 um 1,2 %.
    Analysten hatten ein Wachstum von 1,0 % erwartet.

    Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro
    favorisiert. Ein Überwinden der Widerstandszone bei 1.1160 80 negiert den positiven
    Bias des USD.

    Viel Erfolg!



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    Folker Hellmeyer
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    Folker Hellmeyer gilt als einer der profiliertesten Volkswirte und Chefanalysten Deutschlands. Nach dem Abschluss seiner Banklehre und der Bankakademie war Folker Hellmeyer in den 1980er Jahren im Devisenhandel der Deutsche Bank AG in Hamburg tätig. Später entsandte ihn die Bank als Kassahändler für ein Jahr nach London. 1989 kehrte er zurück nach Hamburg und initiierte den Aufbau eines JPY-Handelstisches.

    Im Februar 1990 wechselte Folker Hellmeyer als Freiverkehrsmakler im Interbankendevisenmarkt zur Bierbaum & Co. GmbH & Co. OHG.

    Von 1995 bis 2002 war er zunächst als Senior Dealer und ab 1997/98 als Chefanalyst und Verantwortlicher des Zentralbanktisches bei der Landesbank Hessen-Thüringen GZ tätig. Im Jahre 1998 schloss Folker Hellmeyer erfolgreich das ACI-Diplom ab.

    Von April 2002 bis Ende 2017 war Folker Hellmeyer Chefanalyst/Chefvolkswirt der Bremer Landesbank. Seit 2016 war er darüber hinaus Im Fonds Advisory der BLB tätig.

    Seit Anfang 2018 nimmt er in der neu gegründeten Firma Solvecon-Invest den Posten des Chefanalysten und die Rolle im Fonds Advisory ein.

    Als Kommentator des Geschehens an den internationalen Finanzmärkten ist er u. a. regelmäßig auf n-tv, Welt-TV und anderen Sendern zu sehen.

    Im Jahr 2008 veröffentlichte Hellmeyer das Bestsellerbuch „Endlich Klartext“* im FinanzBuch Verlag.

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    Verfasst von Folker Hellmeyer
    Forex-Report Viele Fronten im US-Handelskrieg Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1076 (07:30 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1066 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 108,58. In der Folge notiert EUR-JPY bei …