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    Etappenerfolg für die Zivilgesellschaft  1818  0 Kommentare Novartis zieht Patent für teure Krebstherapie zurück

    München (ots) - Es ist eine gute Nachricht für alle, die faire Preise für
    Arzneimittel und medizinische Behandlungen wollen: Der Pharmariese Novartis
    verzichtet auf ein Patent auf Kymriah, eine Behandlungsmethode gegen Blutkrebs,
    die mit über 300.000 Euro pro Patient*in zu Buche schlägt. Die
    Nichtregierungsorganisationen Ärzte der Welt und Public Eye hatten Anfang Juli
    bei Europäischen Patentamt Einspruch gegen das Patent erhoben.

    Novartis freiwillige Kehrtwende ist wegweisend. Sie untermauert das Argument der
    NGOs, dass das Patent unrechtmäßig erteilt wurde, und stellt die Legitimität
    anderer Patente auf Kymriah in Frage. Gleichzeitig schwächt sie die Position von
    Novartis bei zukünftigen Preisverhandlungen. Andere Akteure könnten nun ermutigt
    werden, verstärkt ähnliche Krebstherapien zu niedrigeren Preisen anzubieten.

    Mit der Patentanfechtung wollten die Organisationen darauf aufmerksam machen,
    wie Pharmaunternehmen das Urheberrecht ausnutzen, um sich ein Monopol auf
    lebenswichtige Arzneimittel und Therapien zu verschaffen. So können sie Preise
    relativ willkürlich festlegen, was die Budgets der europäischen
    Gesundheitssysteme unter enormen Druck setzt und den Zugang von Patient*innen zu
    notwendigen Medikamenten gefährdet.

    Ganz aufatmen können die Gegner von Medikamentenwucherpreisen allerdings noch
    nicht. Denn Novartis hält noch andere Patente auf Kymriah, so dass der Weg für
    die Entwicklung von erschwinglichen Alternativen noch nicht frei ist. Kymriah
    ist eine sogenannte CAR-T-Zell-Therapie zur Behandlung von Blutkrebs bei jungen
    Menschen bis zu 25 Jahren. Dabei werden sogenannte T-Lymphozyten der
    Patient*innen genetisch so verändert, dass sie Krebszellen erkennen und
    angreifen können.

    Bereits in der Vergangenheit hatte Ärzte der Welt zusammen mit anderen
    zivilgesellschaftlichen Organisationen Einspruch beim Europäischen Patentamt
    erhoben gegen Patente, die den Wirkstoff Sofosbuvir - Bestandteil eines
    Medikamentes zur Behandlung von Hepatitis C. - schützen. Die Organisation will
    mit den Patentanfechtungen eine öffentliche Diskussion über die Bedrohung, die
    für Gesundheitssysteme und Gesellschaft von überhöhten Medikamentenpreisen
    ausgeht, ins Bewusstsein von Regierungen und Zivilgesellschaft rücken.

    Pressekontakt:

    Stephanie Kirchner
    Pressereferentin
    Ärzte der Welt e.V.
    t. +49 (0) 30 26 55 77 92
    m. +49 (0) 159 0406 2104
    @ stephanie.kirchner@aerztederwelt.org

    Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/36565/4469699
    OTS: Ärzte der Welt



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