Dialog Semiconductor

Verlust in Q2?

Hält die Halbleiterfirma nach einem Umsatzplus von 9% im ersten Quartal, an der Jahresprognose um satte 30% zu wachsen fest?


Dialog Semiconductor bekräftigt Jahresziele

Die im schwäbischen Kirchheim/Teck-Nabern ansässige Dialog Semiconductor (GB0059822006) hält an ihren Zielen für das Gesamtjahr fest. Das erfahren wir aus unternehmensnahen Kreisen. So soll sich der Umsatz in 2004 um satte 30 Prozent auf über 120 Millionen Euro verbessern. Operativ strebt die Gesellschaft eine schwarze Null an. Das Nettoergebnis wird aufgrund von Zinseinnahmen leicht positiv ausfallen. Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte die Firma einen Umsatz von 93 Millionen Euro. Der operative Verlust halbierte sich in 2003 von 27 Millionen auf 13,4 Millionen Euro. In Folge einer Änderung der deutschen Steuergesetze wurde die Verrechnungsmöglichkeit steuerlicher Profite mit Verlustvorträgen auf 60 Prozent abgegrenzt. Die Gesellschaft hat daher eine Wertberichtigung in Höhe von knapp zwölf Millionen Euro auf die aktiv latenten Steuern vorgenommen. Wegen diesem Effekt ist das Konzernergebnis im vergangenen Jahr mit 20,4 Millionen Euro blutrot ausgefallen.

In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres hat die Halbleiterfirma Umsatzerlöse von 23 Millionen erzielt. Dies bedeutet gegenüber dem gleichen Zeitraum 2003 eine Steigerung von neun Prozent. Das Betriebsergebnis musste mit 2,6 Millionen Euro in Rot verfasst werden. Der Periodenfehlbetrag belief sich in Q1 auf 1,4 Millionen Euro. Der Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit von knapp vier Millionen Euro kann sich sehen lassen.

Für das zweite Quartal rechnen wir mit Einnahmen zwischen 26 und 27 Millionen Euro. Das würde einem Zuwachs gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresquartal zwischen 24 und 28 Prozent entsprechen. Die Gewinnschwelle wird das Unternehmen aber in Q2 immer noch nicht erreichen. Wir erwarten aber eine Verringerung der Verluste gegenüber Q1 2004. Den break-even erreicht Dialog erst ab einem Quartalsumsatz von 30 Millionen Euro. Diese Umsatzgrößenordnung wird vermutlich erst in Q4 deutlich geknackt. Das dritte Quartal läuft nämlich in den Sommer hinein. Dies ist nicht die Boomzeit für Chips für die Mobilfunkbranche. Die stärkste Nachfrage nach den Produkten der britischen Gesellschaft folgt ab September im Vorfeld der Weihnachtsverkäufe. Bekanntlich ist die Nachfrage nach Chips für die Mobilfunkindustrie aber generell auf einem hohen Niveau. Erfreulicherweise gibt es derzeit keinerlei Anzeichen für eine stärkere Abkühlung, berichten uns Branchenkenner. Die immer steigende Nachfrage nach multimedialen Mobiltelefonen sorgt bei Dialog für volle Auftragsbücher. Speziell die Zusammenarbeit mit Intel könnte nochmals eine Schubkraft auslösen, da der US-Gigant in den Markt für Handy-Chips eingestiegen ist und Dialog als Partner auserkoren hat.

Die aktuelle Kapitalisierung von 140 Millionen Euro liegt nur gering über dem Buchwert des Unternehmens von 125 Millionen Euro. Zudem schlummern in der Kasse Barbestände von knapp 54 Millionen Euro bei null Bankschulden. Die Eigenkapitalquote von über 85 Prozent ist für die im TecDAX gelistete Aktie wohl erstklassig. Das Papier arbeitet an einer Bodenbildung. Setzen Sie die Aktie auf die Watchlist. Kurse unter drei Euro sind Kaufkurse.