Aktien Frankfurt
DAX gibt Anlass zur Hoffnung – Relative Stärke gegenüber der Wall Street
Auch nach der erneuten Intervention der US-Notenbank Federal Reserve bleibt die Wall Street noch weit von einer Stabilisierung entfernt. Besser sieht es da erstaunlicherweise für den Deutschen Aktienindex aus. Aus technischer Sicht könnte hier über 8.616 Punkten ein Boden entstehen. Der Index hat in den vergangenen zwei Handelstagen eine relative Stärke zu seinen US-Pendants entwickelt.
Offenbar wird an der Börse die Reaktion auf die wirtschaftlichen Bedrohungen durch das Coronavirus in Deutschland besser bewertet als die Maßnahmen der US-Regierung. Die USA drohen nach Europa nun
zum neuen Epizentrum der Corona-Pandemie zu werden. Goldman Sachs rechnet mit einem Einbruch der Wirtschaftsleistung um 30 Prozent im zweiten Quartal. James Bullard von der US-Notenbank schließt
sogar eine Arbeitslosenquote von 30 Prozent in den USA nicht aus.
Vor dem Start des heute angekündigten grenzenlosen Anleihekaufprogramms der Fed hatte es Warnungen vor einem Zusammenbruch des amerikanischen Immobilienmarktes gegeben. Wenn die Menschen demnächst
kein Lohn und Gehalt mehr bekommen, zahlen Sie Ihre Mieten nicht und damit wären die zuletzt auf einem hohen Niveau angelangten Immobilienpreise nicht mehr haltbar. Dies kann zu einem Dominoeffekt
führen, der wiederum negative Auswirkungen auf andere Wirtschaftszweige haben kann.
Um auch in Deutschland eine schnelle Konjunkturerholung nach der Eindämmung des Virus zu ermöglichen, muss jetzt sichergestellt werden, dass durch die Quarantäne die Produktionskapazitäten in der
Wirtschaft nicht verloren gehen. Sonst stünde das Land möglicherweise am Ende an einem Punkt, wo das Virus zwar besiegt ist, die Kapazitäten aber so deutlich heruntergefahren wurden, dass es lange
dauern wird, diese wiederherzustellen. Jetzt geht es deshalb darum, permanenten Schaden abzuwenden.