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    Krisenblick  1989  0 Kommentare Wirtschaftspandemie - Stand und Perspektive - Seite 5

    Risikoperspektive

    Risiko“ bezeichnet die Wahrscheinlichkeit eines Schadens. Welche Folgen zeichnen sich als Mustervorhersagen ab?

    Schocks bilden in der langfristigen Entwicklung regelmäßig nur eine Delle im Wirtschaftswachstum. Es gibt aber auch gravierende, langfristig bedeutende Einschnitte wie die Große Depression und die Große Rezession sowie die Jahrzehnte währende Stagnation in Japan. Im günstigen Fall schrumpft die deutsche Wirtschaft dieses Jahr um 5 Prozent. Bei einem Einbruch des BIP um 20 Prozent würde das Wohlstandsniveau etwa auf das von 2011 sinken. Rein makroökonomisch wäre auch das nur eine dicke Delle. Wir könnten allerdings auch in mehrfacher Hinsicht am Anfang einer Zeitenwende stehen. Der österreichischen Bundeskanzler Kurz konstatierte: „Die Welt wird ganz anders aussehen“. 

    Einen Hinweis liefert die viel beachtet Studie vom Imperial College in London unter Leitung von Neil Ferguson. Grob vereinfacht besteht die Wahl bei den beiden untersuchten Strategien - a) Abschwächung des Ausbreitung und Immunisierung einerseits oder aber b) Unterdrückung bis zu einem Impfstoff andererseits - zwischen a) 250.000 Toten in Großbritannien bei Abschwächung oder b) 18 Monaten sozialer Distanzierung inklusive geschlossener Schulen und Universitäten.

    Indikatoren werden darauf hinweisen, welchen Weg Gesundheit und Wirtschaft nehmen. Auf die Pandemie bezogen u.a.: die Zahl der neu Infizierten, der Intesivpflegebedürftigen, der Toten und der Geheilten. Auf die Wirtschaft bezogen u.a.: die Entwicklung von BIP, Staatsausgaben, Steueraufkommen, Insolvenzen und Arbeitslosigkeit.

    Krisen verringern Freiheit und forcieren Etatismus und Zentralismus sowie wohlstandsvernichtenden Protektionismus. Überholte Strukturen werden konserviert, Zombie-Unternehmen gestützt. Die Lasten werden dem einfachen Konsumenten und den Steuerzahlern auferlegt, auch in Form von Geldentwertung durch die weitgehend alternativlose Zentralbankpolitik. Gekniffen ist die untere Mittelschicht. Die erforderliche Reform des Finanzsystems angesichts einer pervertierten Rolle von Sparern und Schuldnern ist angesichts der Staatsfinanzierung leider nicht absehbar.

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    Michael von Prollius
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    Dr. Michael von Prollius ist Publizist, Gründer von Forum Freie Gesellschaft und Blogger auf DieBucht.Rocks. Die Internetplattform widmet sich der Wiederbelebung und Weiterentwicklung von klassischem Liberalismus und Österreichischer Schule (www.forum-freie-gesellschaft.de). Als Autor und Herausgeber* hat er mehr als ein Dutzend Bücher publiziert, darunter zs. mit Thorsten Polleit „Geldreform“ (2013)* und „Auf der Suche nach einer anderen Ordnung“ (2014)*; zuletzt erschienen ist „Mehr Freiheitsliebe. Ein weiteres Querdenker-ABC“ (2019).*
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    Krisenblick Wirtschaftspandemie - Stand und Perspektive - Seite 5 Das ist keine gewöhnliche Krise. Strukturell angeschlagene Wirtschaftssysteme werden von einer Pandemie getroffen. Der externe Schock löst weitgehende staatliche Maßnahmen aus. Beide zusammen lassen Angebot und Nachfrage einbrechen. Zugleich befindet sich das Weltfinanzsystem nach der Finanzkrise 2008 in einem anormalen Zustand, während in vielen Volkswirtschaften strukturelle Reformen seit Jahren überfällig sind und eine Welle des Protektionismus losgetreten wurde.

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