Deutsche Anleihen
Kursverluste - China-Daten machen Mut
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Dienstag nachgegeben. Händler nannten Konjunkturdaten aus China als Grund, die auf eine wirtschaftliche Stabilisierung nach dem schweren Einbruch infolge der Corona-Krise hindeuteten. Entsprechend schwächer war die Nachfrage nach als sicher geltenden deutschen Bundesanleihen.
Der richtungweisende Euro-Bund-Future fiel bis zum späten Nachmittag auf 172,56 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg auf minus 0,31 Prozent. Auch in den anderen Ländern der Eurozone legten die Renditen zu.
Konjunkturdaten aus China sorgten an den Finanzmärkten für etwas Erleichterung. Die Einkaufsmanagerindizes, eine Umfrage in großen Unternehmen, erholten sich im März stark von ihrem beispiellosen Einbruch im Februar. Fachleute wiesen jedoch darauf hin, dass die Indikatoren wenig Auskunft über das Ausmaß der wirtschaftlichen Erholung geben. Auf eine vollständige Normalisierung der Lage könne daher nicht geschlossen werden.
Dennoch sorgten die Daten an den Aktienbörsen für Erleichterung. Es wurden Hoffnungen laut, dass auch die Krise in Europa und den USA zeitlich überschaubar bleibe und eine konjunkturelle Erholung folge. Offizielle Daten deuten zumindest in Europa auf weniger Neuinfektionen hin. In einigen Staaten der USA beginnen die Neuinfektionen dagegen gerade erst stark zu steigen.
Lesen Sie auch
Die am Nachmittag veröffentlichten US-Konjunkturdaten verschlechterten sich angesichts der Corona-Krise. So trübten sich das Verbrauchervertrauen und die Unternehmensstimmung in der Industrieregion Chicago im März ein. Die Rückgänge fielen aber nicht so stark aus wie erwartet. Die aktuelle Zuspitzung der Lage in den USA und die massive Einschränkung des öffentlichen Lebens war in den Daten noch nicht enthalten./jsl/he