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     3336  0 Kommentare Mit dem Wissen ist es an der Börse so eine Sache

    Am Dienstag fragte mich ein Börse-Intern-Leser per E-Mail, welchen Anteil der automatische Computerhandel an den Börsenbewegungen hat, was die Börsen aktuell befeuert (die Notenbankliquidität?) und wie das Geld der Notenbanken den Weg an die Börse findet. Ihn würde interessieren, was ich darüber wisse.

    Man weiß an der Börse stets nur ein Teil vom Ganzen

    Mit dem „Wissen“ ist es an der Börse allerdings so eine Sache. Denn um wirklich eindeutig festzustellen, was die Kurse aus welchem Grund gerade bewegt, müsste man alle Marktakteure nach ihren Beweggründen befragen. Das ist aber schlicht unmöglich.

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    Man kann daher stets nur Annahmen treffen bzw. die Meinung eines bestimmten Marktanteils einholen, zum Beispiel über eine Befragung, wie sie zum Beispiel von diversen Anbietern von Sentiment-Indikatoren vorgenommen wird. Über derartige Wege erhält man immerhin schon einen Eindruck davon, was Teile der Märkte bewegt. Und wenn zum Beispiel eine Reihe von großen Fondsgesellschaften befragt wird, dann weiß man, wie sich ein großer und relevanter Teil der Märkte verhält. Daneben könnte man auch die Informationen von sämtlichen Brokern einholen und diese zusammenfassen. Aber selbst die Broker wissen ja nicht immer, wer ihnen aus welchem Grund eine Order erteilt, da dies ja zum Großteil auch elektronisch und automatisiert per Computer abläuft.

    Welchen Anteil haben automatisierte Computerprogramme am Börsenhandel?

    Letztlich gehe ich, nach allem was ich bislang an Erfahrung gesammelt habe, davon aus, dass im kurzfristigen Bereich Computeralgorithmen durchaus einen großen Teil der Kursschwankungen ausmachen können. Bereits 2010 gab es Annahmen, die im (Hochfrequenz-)Handel der Computer einen Anteil von mehr als 50 %, ja sogar mehr als 60 % sahen. 5 Jahre später schätzte man den Anteil des Computerhandels ähnlich hoch ein. Das sagt mir aber eher, dass man selbst nach 5 Jahren noch weitestgehend im Dunkeln tappte und lediglich Annahmen treffen konnte, was wohl auch heute noch so sein wird.

    Computer können das kurzfristige Geschehen dominieren

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    Die kurzfristige Dominanz von Computern kann man insbesondere im direkten Umfeld von veröffentlichten Nachrichten (oder Ereignissen) erkennen. Die Programme durchsuchen die Meldungen nach bestimmten Informationen und reagieren dann automatisiert darauf. Vielfach kommt es daher zu scharfen Kursbewegungen, sobald die Nachrichten veröffentlicht sind. Kein Mensch kann eine Nachricht derart schnell lesen, bewerten und umsetzen, es sei denn, es sind Spekulanten am Werk, die einfach auf eine bestimmte Kursreaktion setzen und daher schon früh entsprechende Orders platzieren.

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    Sven Weisenhaus
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    Sven Weisenhaus ist seit Jahren Trader und Börsenexperte. Seine Erfahrungen und Analysen veröffentlicht er als Redakteur in verschiedenen Börsenpublikationen. Unter anderem veröffentlicht er seit Dezember 2012 den kostenlosen Börsendienst "Geldanlage-Brief". Zudem gehört er seit einigen Jahren zum Team von www.stockstreet.de und schreibt dort seit Anfang 2016 für den kostenlosen Börsendienst "Börse - Intern". Er hat außerdem die Bücher Das Internet vergisst nie: Chancen und Risiken im Umgang mit persönlichen Daten im Internet* und IT-Prüfungen im Rahmen von Jahresabschlussprüfungen* geschrieben. *Werbelink
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    Verfasst von Sven Weisenhaus
    Mit dem Wissen ist es an der Börse so eine Sache Am Dienstag fragte mich ein Börse-Intern-Leser per E-Mail, welchen Anteil der automatische Computerhandel an den Börsenbewegungen hat, was die Börsen aktuell befeuert (die Notenbankliquidität?) und wie das Geld der Notenbanken den Weg an die Börse …

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