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    Rasanter Anstieg umweltschädlicher Getränkedosen  154  0 Kommentare Aldi und Lidl nehmen Klimaschutz nicht ernst

    Berlin (ots) - 2019 stieg der Absatz von Getränkedosen um 10 Prozent auf 3,9
    Milliarden Stück - Aldi und Lidl hauptverantwortlich für wachsende Marktanteile
    klimaschädlicher Dosen - Deutsche Umwelthilfe fordert Einhaltung der
    gesetzlichen Mehrwegquote von 70 Prozent - Umweltministerin Schulze muss Abgabe
    auf Einweg-Plastikflaschen und Dosen von mindestens 20 Cent zusätzlich zum Pfand
    einführen

    Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) ist besorgt über den gestiegenen Absatz von
    Getränkedosen. Im Jahr 2019 stieg der Verkauf der besonders umwelt- und
    klimaschädlichen Einwegverpackung im Vergleich zum Vorjahr um 10 Prozent auf 3,9
    Milliarden Stück. Das ist der höchste Wert seit 17 Jahren. Nach der Einführung
    des Einwegpfandes im Jahr 2003 ging der Dosenabsatz zugunsten umweltfreundlicher
    Mehrwegflaschen auf wenige hundert Millionen Stück zurück. Hauptverantwortlich
    für den aktuellen Anstieg sind Aldi und Lidl, bei denen der Dosenabsatz um mehr
    als 30 Prozent zulegte. Die Discounter handeln mit dem Verkauf von Dosen
    entgegen ihrer angeblichen Grundsätze, das Klima schützen und ökologische
    Verantwortung übernehmen zu wollen.

    Auch die Supermarktketten Norma, Edeka und Rewe sowie die angeschlossenen
    Tochterunternehmen Netto Marken-Discount und Penny bieten inzwischen immer mehr
    Getränke in Dosen an. Bundesumweltministerin Svenja Schulze muss den Boykott der
    gesetzlichen Mehrwegquote von 70 Prozent durch eine Abgabe auf
    Einweg-Plastikflaschen und Dosen von mindestens 20 Cent zusätzlich zum Pfand
    sanktionieren.

    "Aldi und Lidl werben auf ihren Internetseiten mit Klimaschutz und dass bereits
    heute für morgen gehandelt werden müsse. Der massenhafte Verkauf von Dosen ist
    nicht im Sinne zukünftiger Generationen. Dosen zählen zu den besonders
    klimaschädlichen Getränkeverpackungen. Die Discounter ignorieren die
    Mehrwegquote von 70 Prozent im Verpackungsgesetz komplett. Dieses Verhalten ist
    inakzeptabel und muss durch Bundesumweltministerin Svenja Schulze mit einer
    Einweg-Abgabe sanktioniert werden", fordert die Stellvertretende
    DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz. Die Einnahmen aus einer solchen Abgabe
    sollten zur Durchführung von Abfallvermeidungskampagnen, der
    Verbrauchersensibilisierung und Weiterentwicklung des Mehrwegsystems eingesetzt
    werden.

    Unabhängige Ökobilanzen des Umweltbundesamtes und eine von Dosenherstellern
    selbst beim Heidelberger IFEU-Institut in Auftrag gegebene Studie bestätigen die
    ökologischen Nachteile von Getränkedosen. Durch einen hohen Schmelzpunkt
    verbrauchen sie bei der Herstellung besonders viel Energie, legen zumeist lange
    Transportstrecken zurück und beinhalten nur teilweise Recyclingmaterial.
    Getränkedosen weisen zudem ein eher kleines Füllvolumen auf, weshalb für wenig
    Inhalt vergleichsweise viel Verpackungsmaterial hergestellt werden muss. Bei der
    Gewinnung von Aluminium entsteht als Abfallprodukt schwermetallhaltiger,
    giftiger und ätzender Rotschlamm. Dieser muss in speziellen Becken gelagert
    werden und stellt eine Bedrohung für die Umwelt dar. Wiederbefüllbare
    Mehrwegflaschen aus der Region sind deutlich umweltfreundlicher.

    "Deutschlandweit werden Getränkedosen in nur fünf Produktionsstandorten
    hergestellt. Die Dosen werden somit extrem weite Transportstrecken gefahren.
    Demgegenüber nutzen 1.800 Abfüller in Deutschland Mehrwegflaschen und vertreiben
    diese überwiegend regional. Gerade vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie sind
    eine regionale Versorgung, möglichst kurze Transportwege und die Stärkung vor
    Ort angesiedelter Mehrweg-Unternehmen besonders wichtig. All diese Gründe
    sprechen für regionales Mehrweg und gegen die zentralisierte Abfüllung von
    Dosen" , sagt der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer.

    Links:

    - Informationen zur Verbraucherkampagne "Mehrweg ist Klimaschutz"
    https://www.duh.de/mehrweg-klimaschutz0/
    - Informationen zur Umweltfreundlichkeit von Getränkeverpackungen:
    https://www.duh.de/themen/recycling/verpackungen/getraenkeverpackungen/

    Pressekontakt:

    Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin
    0170 7686923, metz@duh.de

    Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
    030 2400867-43, 0151 18256692, fischer@duh.de

    DUH-Pressestelle:

    Marlen Bachmann, Thomas Grafe
    030 2400867-20, presse@duh.de http://www.duh.de,
    http://www.twitter.com/umwelthilfe, http://www.facebook.com/umwelthilfe,
    http://www.instagram.com/umwelthilfe

    Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/22521/4614957
    OTS: Deutsche Umwelthilfe e.V.


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