Hohe Volatilität erhöht die Gefahr von Fehlsignalen
Anleger stecken schlechte Nachrichten erneut schnell weg
Gestern wurden die Schnellschätzungen zu den Einkaufsmanagerindizes von IHS Markit unter anderem für Deutschland und die Eurozone veröffentlicht. Demnach ist der Index für die gesamte deutsche Wirtschaft, Industrie und Dienstleistung, im laufenden Monat auf 45,8 Punkte gestiegen, von 32,3 im Vormonat.
Für die Eurozone stieg der Gesamt-Einkaufsmanagerindex auf 47,5 Punkte, von 31,9 im Vormonat.
Den aktuellen Daten kann man wieder sowohl Positives als auch Negatives abgewinnen. Positiv war sicherlich, dass die Konsensschätzungen jeweils recht deutlich geschlagen wurden. Beim Eurozonen-Index hatten von Reuters befragte Ökonomen zum Beispiel nur einen Anstieg auf 42,4 Punkte erwartet. Auch vorangegangene Daten fielen über den Markterwartungen aus, was die historisch einmalige Aktienmarktrally unterstützt hat.
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Negativ muss man allerdings werten, dass die Frühindikatoren zwar zulegen konnten, aber nach wie vor unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten liegen. Das bedeutet, der Anstieg der Stimmungsindikatoren deutet nicht auf eine Zunahme der Wirtschaftsaktivität hin, sondern lediglich das Tempo der Schrumpfung lässt nach. Und das spricht erneut nicht für eine schnelle Erholung der Wirtschaft, sondern für eine relativ gemächliche Wende aus dem tiefen Tal hin zum Besseren.
Coronavirus: Neuinfektionen weltweit auf Rekordniveau
Doch die Börsen sind auf dem bearishen Auge weiterhin blind. Das gilt auch für die Entwicklung der Corona-Pandemie. Am Sonntag wurden laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit so viele Corona-Infektionen gemeldet wie nie zuvor. Der größte Teil der Neuinfektionen entfiel dabei auf Nord- und Südamerika. Die Zahl der Neuinfektionen in den USA lag auf dem höchsten Niveau seit Wochen. In der vergangenen Woche gaben 12 der 50 US-Bundesstaaten Rekord-Anstiege bekannt. Außerdem verzeichnete die WHO einen Anstieg von Fällen in Ländern, die bislang erfolgreich gegen das Virus vorgegangen sind. Die Gesundheitsbehörden in Südkorea sprachen sogar erstmals von einer zweiten Infektionswelle im Land.