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    Ministerium  136  0 Kommentare Tausende in Israel irrtümlich in Quarantäne geschickt

    TEL AVIV (dpa-AFX) - Israels Gesundheitsministerium hat eingeräumt, dass Tausende Bürger nach der Wiederaufnahme der Handy-Überwachung offenbar grundlos in die Corona-Quarantäne geschickt wurden. Rund 12 000 Menschen, die angegeben hätten, unbegründet eine SMS vom Inlandsgeheimdienst Schin Bet erhalten zu haben, seien wieder aus der Heimquarantäne entlassen worden, sagte eine Vertreterin des Ministeriums am Dienstag vor einem Parlamentsausschuss.

    Im Kampf gegen die steigenden Corona-Zahlen setzt Israels Regierung auch auf die Überwachung von Handys durch den Geheimdienst. Schin Bet hatte die umstrittene Maßnahme zu Beginn der Krise angewandt, Israels höchstes Gericht verbot sie Ende April aber vorübergehend. Ende Juni wurde die Maßnahme nach der Verabschiedung eines notwendigen Gesetzes neu gestartet.

    Einem Bericht der "Times of Israel" zufolge hatten in der ersten Woche nach der Wiederaufnahme der Überwachung Zehntausende Israelis eine SMS erhalten, in der sie darauf hingewiesen wurden, Kontakt mit einem Coronavirus-Infizierten gehabt zu haben. Der Ministeriumsvertreterin zufolge sind 150 Mitarbeiter einer Hotline damit befasst, Anrufe wegen der SMS zu beantworten. Sie sagte, bis einschließlich Sonntag seien mehr als 26 000 Anrufe eingegangen. 83 Prozent hätten gegen die Quarantänepflicht auf Basis der SMS protestiert, rund 12 000 Menschen seien von der Quarantäne befreit worden. "Wenn uns jemand sagt, dass er während des Zeitraums, der in der SMS erwähnt wird, zu Hause war, dann glauben wir ihm und entlassen ihn aus der Heimquarantäne", sagte die Mitarbeiterin des Ministeriums.

    Die Technologie wird sonst zur Terrorbekämpfung eingesetzt. Nun werden mit ihrer Hilfe Bewegungsprofile erstellt, um zu sehen, mit wem Erkrankte zuletzt in Kontakt waren. Diese Menschen werden dann per SMS gewarnt und aufgefordert, sich in Quarantäne zu begeben./le/seb/DP/eas





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