Achtung! Erste Hilfsmaßnahmen laufen aus - Seite 2
Einerseits profitierte Tesla von vorübergehenden Lohnkürzungen während eines coronavirusbedingten Produktionsstopps. Zudem stiegen Erlöse aus Ausgleichszahlungen, die andere Autobauer dafür zahlen, dass ihre Autos mehr Emissionen verursachen, um 21 % auf 428 Millionen Dollar. Und dann hat Tesla durch den Verkauf von regulatorischen Steuergutschriften 420 Millionen Dollar erzielt. Rechnet man nur letztere heraus, dann war das Unternehmen schon nicht mehr profitabel.
Extrem hohes KGV bei Tesla
Und selbst wenn Tesla weiterhin 0,50 Dollar pro Quartal verdienen kann – bei einem aktuellen Aktienkurs von rund 1.700 USD errechnet sich dann ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 850. Geht man von stark steigenden Gewinnen und einer Verdopplung aus, so läge das KGV immer noch bei über 400. Doch den Anlegern ist dies völlig egal. Sie kaufen die Aktien, als gäbe es kein Morgen mehr. Alleine seit Jahresbeginn hat sich der Aktienkurs vervierfacht. – Wie gesagt: Bisheriger Kursverlauf und fundamentale Bewertungskennzahlen werden offenbar völlig außer Acht gelassen.
Twitter-Aktien steigen trotz Milliardenverlust
Das gilt unter anderem auch für Twitter. Das Unternehmen hat gemeldet, dass die Zahl der aktiven Nutzer pro Tag um 34 % auf 186 Millionen in die Höhe geschossen ist – das ist der höchste Zuwachs in einem Quartal. Analysten hatten hier „nur“ mit einem Anstieg auf 176 Millionen gerechnet. Auch hier wieder: Erwartungen geschlagen = rein in die Aktie. Da wird gerne ignoriert, dass das Unternehmen bereits mehr als 26 Milliarden Dollar an der Börse wiegt. Und das, obwohl dem Kurznachrichtendienst gesunkene Werbeeinnahmen infolge der Corona-Krise im 2. Quartal einen Verlust eingebrockt haben. Bei einem Umsatzrückgang um 19 % (!) auf 683 Millionen Dollar fiel bereinigt ein Minus von 127 Millionen Dollar an, teilte der Konzern heute mit. Nach Steuern lag das Minus wegen steuerlichen Sondereffekten im Zusammenhang mit Aktivitäten in Irland sogar bei 1,2 Milliarden Dollar (!).
Steigende Arbeitslosen-Anträge trüben die Stimmung
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Doch es gibt offenbar noch Meldungen, welche die Stimmung am Aktienmarkt trüben können. Gestern um 14:30 Uhr (MESZ) wurde in den USA die Zahl der wöchentlichen Anträge auf staatliche Arbeitslosenhilfe veröffentlicht. Und diese ist erstmals seit vier Monaten wieder gestiegen. Vorige Woche stellten 1,416 Millionen US-Bürger einen entsprechenden Erstantrag, 109.000 mehr als in der Vorwoche. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit 1,3 Millionen gerechnet