Iran erwägt rechtliche Schritte wegen 'Belästigung' des Passagierjets
TEHERAN (dpa-AFX) - Wegen angeblicher "Belästigung" einer iranischen Passagiermaschine durch amerikanische Kampfjets erwägt der Iran, gegen die USA rechtliche Schritte einzuleiten. "Belästigung einer Passagiermaschine in einem neutralen Luftraum (Syrien) ist ein klarer internationaler Verstoß gegen die Sicherheit des zivilen Luftverkehrs", sagte Vizepräsidentin Laja Dschonejdi am Freitag laut Nachrichtenagentur Isna. Daher könnte der Iran rechtliche Schritte unternehmen und den Fall bei der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation sowie dem Internationalen Gerichtshof melden. Das iranische Außenministerium will die Details des Vorfalls noch untersuchen und dann eine Erklärung abgeben.
Nach iranischer Darstellung hatten sich zwei ausländische Kampflugzeuge am Donnerstag im syrischen Luftraum der Mahan Air, die Richtung Beirut unterwegs war, genähert. Zunächst war in den iranischen Medien die Rede von zwei israelischen, später aber dann von zwei amerikanischen Kampfflugzeugen. Im iranischen Staatsfernsehen war anfangs von "Bedrohung" und "Angriff" Israels die Rede, dann aber von "Belästigung" durch US-Jets.
Der Pilot der Mahan Air war nach iranischen Angaben gezwungen, in einen scharfen Sinkflug zu gehen. Dies habe zu kleineren Verletzungen bei einigen Passagieren geführt. Die Maschine landete später sicher in Beirut und ist in der Zwischenzeit auch wieder in Teheran angekommen.
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Das US-Militär bestätigte zwar die Aktion, betonte jedoch, dass sie "im Einklang mit internationalen Standards" erfolgt sei. Die amerikanische F-15 habe den Passagierflieger "aus einer sicheren Entfernung von rund 1000 Metern" einer üblichen optischen Identifizierung unterzogen. Nachdem das Flugzeug als Passagiermaschine identifiziert wurde, entfernte sich die F-15 dann auch mit gebührendem Abstand von dem Mahan Air Flieger./str/fmb/DP/eas