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     2214  0 Kommentare Licht aus für die Bullen?

    Ein weiteres Mal beherrschten die Rohöl-Preise das gestrige Handelsgeschehen. Das traf auf die Nervosität im Vorfeld des monatlichen Arbeitsmarktberichts, der heute um 14:30 unserer Zeit veröffentlicht wird. Die Erwartungen sind hoch gesteckt – man rechnet mit bis zu 250.000 neuen Stellen. Im Vormonat lag der Wert bei lediglich 111.000.

    Im Vorfeld war gestern gemeldet worden, dass die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um 11.000 auf 336.000 gefallen ist. Der vier-Wochen-Durchschnitt stieg um 6750 auf 343.500. Der ISM-Teilindex für die Beschäftigung hatte zuletzt auf einen eher etwas schwächeren Arbeitsmarkt hingedeutet. Ein weiteres Indiz für die Befindlichkeit am Arbeitsmarkt gibt der jüngste Challenger-Report. Im Juli war die Zahl der angekündigten Entlassungen zwar von 64.343 auf 69.572 gestiegen, andererseits liegt sie sehr deutlich unter dem Wert von 85.117 aus dem Juli 2003. Der Report ist nicht saisonal bereinigt, insofern kommt dem Jahresvergleich eine größere Bedeutung zu.

    Das Thema Öl wird jetzt, nach vier Wochen „Fahnenstange“, in den Gazetten fast schon hysterisch herumgereicht. Analysten neigen dazu, auf einen immer schneller fahrenden Hausse-Zug aufzuspringen, um dann in langen Abhandlungen neue Höchstkurse herzuleiten. Das ist typisch (menschlich, und auch sonst ...) und sollte als Indiz gewertet werden, dass sich die laufende Preishausse nun ihrem Ende zuneigt. Den Öl-Haussiers kommt die Yukos-Krise zupass, zudem sind die Wochen vor Beginn der großen Ferienzeit stets für steigende Preise gut. Und natürlich liefern auch die geopolitischen Unsicherheiten genügend Stoff, die Preise hoch zu reden. Aber all das lässt sich nicht beliebig strapazieren. Ich komme auf das Thema weiter unten zurück.

    Die Marktteilnehmer waren gestern wegen des anstehenden Arbeitsmarktberichtes sowieso schon abwartend unterwegs. Als dann der Ölpreis noch mitten in der amerikanischen Sitzungszeit zu einem weiteren Sprung nach oben ansetzte, lagen die Nerven blank. Es gab Anzeichen von Panik, wobei das eher auf die Preisbewegung, nicht so sehr jedoch auf das Volumen zutrifft. Das blieb, wie in den Tagen zuvor, lediglich „überdurchschnittlich“.

    Die großen Aktienindices sehen miserabel aus. Dow und S&P 500 stehen im Bereich ihrer im Mai erreichten Tiefs, der DAX ist heute morgen auf dem Weg dahin. Der Nikkei hat sich zum Handelsschluss von starken intraday-Verlusten deutlich erholen können. Das steht wohl auch damit in Zusammenhang, dass der SOX im amerikanischen Handel nach verhältnismäßig geringen Abgaben kein neues Tief produziert hat. Der NDX bildete hingegen ein neues Jahrestief und notiert jetzt im Bereich der zuletzt im Oktober 2003 gesehen Kurse. Er hat noch Luft bis herunter zu rund 1345. Schließt er unter dieser Marke, dürfte für die Bullen vorerst das Licht ausgehen. Das ist vergleichbar mit 9900 im Dow, 1075 im S&P 500 und 3750 im DAX.
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Licht aus für die Bullen? Ein weiteres Mal beherrschten die Rohöl-Preise das gestrige Handelsgeschehen. Das traf auf die Nervosität im Vorfeld des monatlichen Arbeitsmarktberichts, der heute um 14:30 unserer Zeit veröffentlicht wird. Die Erwartungen sind hoch gesteckt – …