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    Forex-Report  319  0 Kommentare Trotz Corona: Wirtschaftliche Erholung greift Raum

    Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1752 (06:17 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1723 im fernöstlichen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 106,05 In der Folge notiert EUR-JPY bei 124,62. EUR-CHF oszilliert bei 1,0754.

    Die Corona-Krise ist weiter ein bestimmender Faktor für Wirtschaft und Finanzmärkte.

    In den letzten Wochen gehen nahezu weltweit die Zahlen der positiv Getesteten in die Höhe. Ein Zusammenhang mit der Reisewelle des Sommers ist hier kausal, denn in der Folge hat die Zahl der Tests zugenommen. Ist die Krise nun virulenter?

    Ich erinnere daran, dass der Lockdown kausal damit zusammenhing, eine Überlastung in Krankenhäusern zu vermeiden. Das ist in Deutschland mehr als gewährleistet. Derzeit sind von 30.278 Intensivbetten 20.822 Betten belegt. Unter den Belegungen sind 231 Covid-19 Patienten. Die Zahl der positiv getesteten Personen stellt sich in Deutschland akut auf 11.923.

    Die Wirtschaftsdaten der letzten Wochen liefern Aufschluss über zwei wesentliche Grundtendenzen. Es gibt einerseits eine klare regionale Divergenz in den Erholungsmodi. Der asiatische Raum, an der Spitze China, führt, Europa folgt, Amerika hinkt. Andererseits lässt sich konstatieren, dass nur die Sektoren, die vom Lockdown befreit sind, ihre endogene Kraft entwickeln können. In diesen Sektoren sieht die Erholung V-förmig aus. In den Sektoren, die weiter unter politisch verfügten Maßnahmen leiden, ist eine V-förmige Erholung schlicht unmöglich.

    Fakt ist, dass die Corona-Pandemie mit höchster Wahrscheinlichkeit ein temporäres Phänomen darstellt. Fakt ist, dass die global verfügten Konjunktur- und Strukturmaßnahmen ab 2021 zusätzliche Wachstumsimpulse setzen werden.

    Aus diesen Gründen greift die wirtschaftliche Erholung sukzessive mehr Raum.

    Bundesbank: Deutsche Wirtschaft ist auf Erholungskurs

    Die deutsche Wirtschaft kommt nach dem Einbruch in Folge der Corona-Krise wieder in Fahrt. Der „Wöchentliche Aktivitätsindex“ (WAI) für die Kalenderwoche bis zum 9. August liegt bei +0,9 Zählern teilte die Bundesbank gestern mit. Das uns verfügbare Datenkonvolut aus Deutschland steht voll im Einklang mit der Entwicklung des WAI.

    Der Tiefpunkt dieser neuen Datenreihe der Bundesbank wurde in der Woche per 14. Juni bei -6,96 Punkten markiert.

    Die Bundesbank hat diesen neuen wöchentlich ermittelten Index eingeführt, um zeitnäher die Wirtschaftslage einschätzen zu können (Corona-Krise). In die Berechnung fließen Daten des Stromverbrauchs, der Bargeldnutzung, aber auch des Flugverkehrs neben anderen Werten ein.

    Die Zahl sagt aus, dass die Wirtschaftsaktivität in den dreizehn Wochen bis zum 9. August um 0,9% über der Aktivität der vorhergehenden dreizehn Wochen lag. In der Vorwoche hatte der Index bei einem Wert von -0,02 gelegen.

    In ihrem Monatsbericht schrieb die Bundesbank, dass die Wirtschaft ihren Erholungskurs im 2. Halbjahr fortsetzen würde. Wir teilen die Ansicht der Deutschen Bundesbank umfänglich.

    Frankreich kommt gleichfalls in Fahrt:

    Nach dem Einbruch infolge der Corona-Krise kommt Frankreichs Wirtschaft sukzessive wieder in Fahrt.

    Laut Banque de France lag die Wirtschaftsaktivität per Juli um 7% unter dem Normalniveau. Im Vormonat stellte sich der Wert noch auf 9%.

    Der Bausektor habe sie sich dem Vorkrisenstand angenähert, während die Auslastung in der Industrie leicht zugenommen habe.

    Fed legt individuelle Kapitalanforderungen für Großbanken fest

    Die Federal Reserve hat nach ihrem Stresstest individuelle Kapitalvorgaben für die großen Geldhäuser in den USA festgelegt.

    Unter den Häusern mit einer Bilanzsumme von mehr 100 Mrd. USD erhielten Goldman Sachs und Morgan Stanley die höchsten Vorgaben: Sie müssen harte Kernkapitalquoten von 13,7% beziehungsweise 13,4% liefern.

    Von der US-Tochter der Deutschen Bank wird eine harte Kernkapitalquote von 12,3% verlangt. Sie verfügte Ende 2019 über eine mehr als doppelt so hohe Quote.

    Die Fed hatte in ihrem Stresstest 34 Institute geprüft. In diesem Jahr prüfte sie zusätzlich die möglichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Kapital der Banken.

    Die US-Notenbank kam zu dem Ergebnis, dass die Institute einen schweren und lang anhaltenden wirtschaftlichen Abschwung grundsätzlich gewachsen seien. Gleichwohl sollen die Institute mindestens bis zum 4. Quartal 2020 auf Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe verzichten.

    Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

    Der Datenpotpourri der letzten 24 Stunden war weitestgehend im Einklang mit der Fortsetzung der Erholung auf globaler Ebene.

    Eurozone: Stimmung verbessert sich

    Der Sentix-Index stieg per Berichtsmonat August von zuvor -18,2 auf -13,4 Punkte (Prognose -15,1) und erreichte den höchsten Wert seit Februar (+5,20). Der Tiefpunkt wurde in diesem Jahr per April 2020 bei -42,90 Punkten markiert.

    UK: Positive Entwicklung nach dem „Catching-up“ im Juni

    Laut BRC nahmen die Einzelhandelsumsätze per Juli im Jahresvergleich um 4,3% nach zuvor 10,9% zu.

    Schweiz: Stabilisierte Situation am Arbeitsmarkt

    Die Arbeitslosenrate verharrte in der saisonal bereinigten Fassung per Berichtsmonat Juli bei 3,3% (historischer Tiefpunkt 02/2020 2,3%).

    USA: Bei Beschäftigung positive Tendenz, aber Divergenz zum BLS

    Der Index „Employment Trends“ stieg per Berichtsmonat Juli von 49,46 (revidiert von 49,00) auf 50,89 Punkte. Der Tiefpunkt wurde in dieser Datenreihe per April bei 43,40 Zählern markiert. Vor Covid-19 oszillierte der Index stabil um 110 Punkte. Hier wird eine deutliche Divergenz zum US-Arbeitsmarktbericht des Bureau of Labor Statistics (BLS) erkennbar.

    Japan: Stimmung nahezu auf vor „Covid-19“ Niveau

    Der Index „Economy Watcher‘s Poll“ legte per Berichtsmonat Juli von zuvor 38,8 auf 41,1 Punkte zu und markierte den höchsten Wert seit Januar (seinerzeit bei 41,90).

    Australien: Covid-Sorgen belasten

    Der von NAB ermittelte Geschäftsklimalageindex stieg per Juli von -7 auf 0 Punkte und erreichte den höchsten Wert seit Februar 2020. Dagegen sank der Index der Geschäftserwartungen im Zuge der vermeintlichen zweiten Covid-Welle von 1 auf -14 Punkte (Tiefpunkt 03/2020 bei -66).

    Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.1400 – 30 neutralisiert den positiven Bias des Euros.                                    

    Bleiben Sie gesund, viel Erfolg!





    Folker Hellmeyer
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    Folker Hellmeyer gilt als einer der profiliertesten Volkswirte und Chefanalysten Deutschlands. Nach dem Abschluss seiner Banklehre und der Bankakademie war Folker Hellmeyer in den 1980er Jahren im Devisenhandel der Deutsche Bank AG in Hamburg tätig. Später entsandte ihn die Bank als Kassahändler für ein Jahr nach London. 1989 kehrte er zurück nach Hamburg und initiierte den Aufbau eines JPY-Handelstisches.

    Im Februar 1990 wechselte Folker Hellmeyer als Freiverkehrsmakler im Interbankendevisenmarkt zur Bierbaum & Co. GmbH & Co. OHG.

    Von 1995 bis 2002 war er zunächst als Senior Dealer und ab 1997/98 als Chefanalyst und Verantwortlicher des Zentralbanktisches bei der Landesbank Hessen-Thüringen GZ tätig. Im Jahre 1998 schloss Folker Hellmeyer erfolgreich das ACI-Diplom ab.

    Von April 2002 bis Ende 2017 war Folker Hellmeyer Chefanalyst/Chefvolkswirt der Bremer Landesbank. Seit 2016 war er darüber hinaus Im Fonds Advisory der BLB tätig.

    Seit Anfang 2018 nimmt er in der neu gegründeten Firma Solvecon-Invest den Posten des Chefanalysten und die Rolle im Fonds Advisory ein.

    Als Kommentator des Geschehens an den internationalen Finanzmärkten ist er u. a. regelmäßig auf n-tv, Welt-TV und anderen Sendern zu sehen.

    Im Jahr 2008 veröffentlichte Hellmeyer das Bestsellerbuch „Endlich Klartext“* im FinanzBuch Verlag.

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    Verfasst von Folker Hellmeyer
    Forex-Report Trotz Corona: Wirtschaftliche Erholung greift Raum Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1752 (06:17 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1723 im fernöstlichen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 106,05 In der Folge notiert EUR-JPY …