Über einen US-Präsidenten Joe Biden sollte sich Europa nicht zu früh freuen - Seite 3
Wirtschaftskompetenz darf nicht zum Schimpfwort werden. Innovationspolitik, Wettbewerbsfähigkeit, ja, das Leistungsprinzip kann man in einer egoistischen und konkurrenzstarken Welt nicht „links“ liegen lassen. Nicht zuletzt geht es um die wirtschaftlichen Chancen des neuen Megathemas Klimaschutz. Nachdem wir die Digitalisierung haben schleifen lassen, müssen wir aufpassen, dass uns Bidens Vision eines Green America hierbei nicht den Scheid abkauft.
Die EZB alleine kann uns nicht retten. Wenn sie zum Financier der europäischen Staatswirtschaft verkommt, werden (wirtschafts-)politischer Müßiggang und Reformverweigerung auch noch belohnt.
Sollte Europa keine Wende schaffen, wird sich die lange Underperformance europäischer Aktien gegenüber der amerikanischen Konkurrenz nicht nur fortsetzen, sondern noch verstärken.
Deutlich wird die Innovations-Underperformance übrigens auch mit Blick auf die Minderentwicklung des TecDAX gegenüber dem US-Technologieindex Nasdaq Composite.
Europa muss die US-Wahl 2020 als finalen Weckruf verstehen. Hoffentlich hat Brüssel die Weckfunktion nicht ausgeschaltet. Denn dann verschlafen wir die Zukunft noch mehr.
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