Aluminium Studie
Das Herzstück der Aluminium verarbeitende Mittelstandes in Deutschland leidet unter der COVID-19 Krise - Entla - Seite 2
Professor Dr. Ingo Rollwagen, Professor für General Management Fresenius Hochschule/AMD´, Mitautor des Policy Papers:
Aluminium ist der Schlüsselrohstoff im bevorstehenden Green Deal, da es durch seine Materialeigenschaften bei einer massiven Renovierungswelle von Gebäuden und Infrastruktur unterstützt. Aluminium ist ein wichtiger Teil der Kreislaufwirtschaft aufgrund der hohen Recyclingfähigkeit und ermöglicht Neuentwicklung von designbasierten Produktinnovationen. Dazu gehören Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien, bei der Transformation von Transport und Logistik. Leichtbauweise ist hier ein Stichwort.
Um diese Entwicklung zu unterstützen, brauchen Aluminium verarbeitende Unternehmen in Deutschland eine schnelle Entlastung von regulatorisch induzierten, wenig wirksamen Kostenblöcken, um die nachhaltige Transformation im Sinne des Green New Deal zu meistern. Sie brauchen konstruktive Unterstützung durch regulatorische Initiativen, wozu die verstärkte Förderung von Forschung und Entwicklung, aber auch Maßnahmen zur Versorgungssicherheit und zum Schutz vor Dumping aus Staaten wie Indien und China, die die Märkte mit Halbfertigprodukten, die mit hohem Kohlenstoffanteil hergestellt wurden, fluten. Er muss einen strategischen Vorteil bei Aluminium beibehalten werden, um die Versorgungssicherheit für Schlüsselsektoren zu gewährleisten.
Mario Conserva, General Secretary of FACE, Federation of Aluminium Consumers Europe:
Die Zukunft der Aluminiumindustrie in Europa liegt in den Händen des Mittelstandes, der nachgelagerten Aluminiumverarbeitenden Betriebe, die über 90 Prozent der Beschäftigten ausmachen.
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Was die aluminiumverarbeitenden Unternehmen in Deutschland jetzt brauchen, ist eine rasche Befreiung von den schädlichen Zusatzkosten für unseren Rohstoff, vor allem des Aluminiums, das unter dem Einfluss einer wirtschaftlich absurden Importzollstruktur, steht. Aluminium ist ein weltweit stark nachgefragtes Rohstoff, bei dem das Produktionsdefizit in der EU über 74 Prozent beträgt und die Europäische Union dringend auf Importe angewiesen ist. Diese Mehrkosten von durchschnittlich 60 bis 85 Euro pro gekaufter Tonne Primäraluminium sind ein Killer in einer Industrie mit so geringen Gewinnspannen und einem Markt, der im Wesentlichen aus gerade in der Krise anfälligen KMUs besteht.