Krypto-Börse mit Premiere
Coinbase bei Mega-IPO mit 90 Milliarden US-Dollar bewertet – doch könnte die Luft nun fürs Erste raus sein?
Die US-Krypto-Plattform Coinbase ist heute an der New Yorker Tech-Börse Nasdaq per Direktplatzierung gestartet. Für Cyberdevisen ist es ein Meilenstein auf dem Weg zur breiten Anerkennung an der Wall Street.
Der Zeitpunkt für den Börsengang hätte angesichts der aktuellen Bitcoin-Rekordjagd kaum günstiger sein können. Vor dem Hintergrund des Börsendebüts von Coinbase Global durchbrach der Bitcoin zum ersten Mal die 64.000 US-Dollar-Marke.
Die Nasdaq setzte am Dienstag einen Referenzpreis von 250 US-Dollar je Coinbase-Aktie an. Am Mittwoch lag die erste Indikation mit 340 US-Dollar kurz vor dem Start deutlich über dem im Vorfeld angegebenen Preis. Für Timo Emden, Marktanalyst vom Analysehaus Emden Research, ist der Coinbase-Börsengang in erster Instanz geglückt: „Die relativ hohe Bewertung dürfte nicht zuletzt in dem stark ausgeprägten Interesse an Bitcoin und Co. begründet liegen. Der heutige Mittwoch ist ein großer Tag für die gesamte Branche und dürfte einen besonderen Platz in den Geschichtsbüchern der digitalen Taler finden.“
Doch Emden würde es nicht überraschen, wenn Konsolidierungstendenzen „angesichts der nach wie vor überkauften Marktlage“ gleich bald eintreten. „Die Luft könnte fürs Erste nun draußen sein“, sagt er. In Bezug auf die Coinbase-Aktie sieht Emden eine gewisse Abhängigkeit: „Sollten Kryptowährungen an Wert einbüßen, dürfte sich dieser Umstand nicht zuletzt auch an dem Bewertungsniveau der Coinbase-Aktie widerspiegeln.“
Zudem macht er zwei weitere Punkte aus, die für das von Brian Armstrong gegründete Unternehmen gefährlich werden könnten. Zum einen dürfte Coinbase in naher Zukunft schon bald zunehmend Druck durch die Konkurrenz verspüren. Zum anderen könnte eine strenge Regulierung von Bitcoin und Co. der Kryptobörse „die Luft zum Atmen nehmen“. Die braucht es aber nach Ansicht von Emden, um zu einer anerkannten Anlageklasse reifen zu können.
Lesen Sie auch
Autor: Nicolas Ebert, wallstreet:online Zentralredaktion