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     125  0 Kommentare Protokollarischer Höhepunkt, Kommentar von Stefan Paravicini zu Wirecard

    Frankfurt (ots) - Die parlamentarische Aufarbeitung des milliardenschweren
    Betrugsskandals beim Zahlungsdienstleister Wirecard steuert protokollarisch auf
    ihren Höhepunkt zu. Nachdem der Untersuchungsausschuss des Bundestages zu
    Wirecard gestern Abend Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) zu den
    Versäumnissen der seinem Ministerium zugeordneten Wirtschaftsprüferaufsicht Apas
    befragte und morgen Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) mit den
    Nachlässigkeiten der unter seiner Aufsicht stehenden Finanzmarktaufsichtsbehörde
    BaFin konfrontieren wird, steht am Freitag als einziger Tagesordnungspunkt die
    Einvernahme von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an. Auf der Suche nach der
    politischen Verantwortung für den mutmaßlich größten Betrugsskandal der
    Nachkriegsgeschichte in Deutschland ist der Ausschuss bei der Regierungschefin
    angekommen.

    In dem irren Wirtschaftskrimi mit Geisterkonten auf den Philippinen, Treuhändern
    ohne Lizenz, aber mit Ausschankgenehmigung und einem flüchtigen Ex-Vorstand mit
    Geheimdienstverbindungen entlang seiner letzten bekannten Flugroute von Bad
    Vöslau nach Minsk kommt es fünf Monate vor der Bundestagswahl zum politischen
    Showdown. Kanzlerin und Vizekanzler vor einem Untersuchungsausschuss, das hat es
    in der Bundesrepublik nicht so oft gegeben. Neben dem Wirtschaftsminister ist
    Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) vorgeladen, die heute ihre Aussage
    macht - und sei es nur, um das großkoalitionäre Gleichgewicht zu sichern. Den
    heute mit Spannung erwarteten Auftritt von Jörg Kukies, Staatssekretär im
    SPD-geführten Finanzministerium, hat Dorothee Bär (CSU), Staatsministerin im
    Kanzleramt und Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung, bereits
    gestern mit ihrer Aussage im Ausschuss egalisiert.

    Doch bei aller politischen Brisanz: Mit neuen Erkenntnissen, die einem Showdown
    gerecht würden, ist in dieser Woche nicht zu rechnen. Die teils haarsträubenden
    Einsichten, die der Ausschuss in den vergangenen sechs Monaten über das
    Verhalten von Aufsichtsbehörden gewonnen hat, haben bereits zu personellen
    Konsequenzen geführt. Die Erkenntnisse über das Handeln der Wirtschaftsprüfer
    von EY, die durch ein Gutachten der Sonderermittler des Ausschusses zu den
    Abschlussprüfungen bei Wirecard jetzt zusätzlich unter Druck geraten sind,
    beschäftigen Staatsanwälte und Gerichte. Inhaltlich hat der Ausschuss bereits
    für eine Reihe von Höhepunkten gesorgt. In den Befragungen der Regierungsspitze
    dürften ein paar Meilensteine fürs Protokoll hinzukommen.

    Pressekontakt:

    Börsen-Zeitung
    Redaktion

    Telefon: 069-2732-0
    www.boersen-zeitung.de

    Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/30377/4894496
    OTS: Börsen-Zeitung




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