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    US-Wahl  1457  0 Kommentare Zweimal werden wir noch wach ...

    Das Gezerre am amerikanischen Markt ging am Freitag vergangener Woche weiter. Die erste Schätzung des US-BIPs für das dritte Quartal lag über den 3,3 Prozent des Vorquartals, enttäuschte aber mit lediglich 3,7 Prozent Zuwachs. Man hatte mit einem Plus von annualisiert 4,3 Prozent gerechnet. Der Chain Deflator ist um 1,3 Prozent gestiegen. Erwartet wurden 1,5 bis 1,6 Prozent nach zuvor 3,2 Prozent – und das bei den deutlich gestiegenen Kosten z. B. für Energie. Der Kern-Deflator ohne Energie und Nahrungsmittel legte lediglich um 0,7 Prozent zu, das ist der geringste Anstieg seit 1962. Die Fed achtet insbesondere auf diesen PCE-Deflator und hatte seine Entwicklung seinerzeit zum Anlass genommen, den Leitzins auf 1 Prozent abzusenken, um Deflationsrisiken vorzubeugen.

    Diese enttäuschende Entwicklung hätte durchaus Katalysator für eine größere Verkaufswelle werden können. Jedoch kam bald Balsam: Der Index des Verbrauchervertrauens der Universität Michigan für Oktober wurde in seiner endgültigen Fassung von 87,5 auf 91,7 hoch revidiert. Die Prognosen hatten bei 85,0 gelegen. Der Einkaufsmanagerindex der Region Chicago sprang mit 68,5 auf seinen höchsten Stand seit Januar 1988. Im Vormonat waren 61,3 gemeldet worden, Volkswirte hatten mit 61,6 gerechnet.

    Eine neue, lesenswerte Studie der Landesbank Baden-Württemberg beschäftigt sich mit der Zukunft des Goldes. Demnach steht das Edelmetall auch nach seinem über drei Jahre währenden Preisaufschwungs nicht vor einer Trendwende, sondern vor dem Übergang zu einer beschleunigten Hausse. Die Ursache dafür wird in der Gefahr einer zunehmenden Flucht aus verzinsten Papiergeldanlagen gesehen. Die Autoren leiten her, warum sie in den USA ein reales Wachstum von annualisiert zwei Prozent in den kommenden Jahren bereits als Obergrenze ansehen. Das mache die amerikanische Volkswirtschaft angesichts der hohen Verschuldung von Privat und Staat anfällig für Schocks, gleich welcher Ursache, heißt es.

    Aufbauend auf der kritischen Untersuchung des Zustands insbesondere der amerikanischen Volkswirtschaft befassen sich die Autoren mit der entscheidenden Frage, ob wir künftig eine deflationäres oder inflationäres Szenario zu erwarten haben. Denselben Fragen gehen Robert Rethfeld und ich in unserem Buch “Weltsichten – Weitsichten“ nach. Ich werde auf die Studie und ihre Schlussfolgerungen in den nächsten Tagen zurück kommen.
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    Klaus Singer
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    Das Buch von Robert Rethfeld und Klaus Singer: Weltsichten - Weitsichten. Ein Ausblick in die Zukunft der Weltwirtschaft.
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    Verfasst von Klaus Singer
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