Fed stimmt die Märkte vorsichtig auf das Tapering ein - Seite 3
(Quelle: Bank Berenberg, eigene Bearbeitung)
Und daher verweise ich auf meine jüngsten Analysen zu den Einkaufsmanagerdaten (siehe „Neue Hochs bei der Konjunktur passen zu den Hochs bei Aktien“ und „Zukunftsaussichten trüben sich immer mehr ein!“). Außerdem passen diese Entwicklungen zur Saisonalität, wonach es in den kommenden Wochen und Monaten eines Jahres regelmäßig zu mehr oder weniger großen Konsolidierungen kommt, bevor es weiter aufwärts geht mit den Aktienkursen.
KBV des S&P 500 auf höchstem Niveau seit 2006
Übrigens ist mir noch eine Grafik der Berenberg Bank ins Auge gesprungen. Vorgestern hatte ich erneut auf die relativ hohe KGV-Bewertung des S&P 500 hingewiesen. Häufig wird aber kritisiert, dass das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) alleine nicht sonderlich aussagekräftig ist. Daher nun der zusätzliche Hinweis, dass sich die Bewertung des S&P 500 auf Basis der Buchwerte (KBV) aktuell auf dem höchsten Niveau seit 2006 befindet.
(Quelle: Bank Berenberg)
Fazit
Das alles sind nun keine treffsicheren Timing-Indikatoren für eine Korrektur an den Aktienmärkten. Die Berichtssaison verläuft hervorragend, die Aufwärtstrends sind intakt und die Kauflaune der Anleger scheint sich durch nichts eintrüben zu lassen. So kann sich die Übertreibung noch sehr lange fortsetzen.
Doch einige Konjunkturdaten haben in den USA jüngst enttäuscht, das sehr hohe Wachstum lässt sich nicht fortschreiben, die US-Notenbank hat einen Kurswechsel vorbereitet, die Aufwärtstrends sind mehr als reif, saisonal steht eine schwächere Marktphase bevor, die fundamentale Bewertung ist hoch und die Volatilität ist schon sehr lange sehr niedrig. Meist dauert es dann nicht mehr lange, bis es dynamischer wird und es dabei auch mal zu stärkeren Rücksetzern kommt. Zur Erinnerung: die letzte Korrektur im zweistelligen Prozentbereich war im Herbst 2020 – das ist schon sehr lange her.
Für mich ist es daher aktuell nicht die beste Zeit, um sich noch großartig neu am Aktienmarkt zu engagieren. Stattdessen geht es mir derzeit verstärkt um das Managen bestehender Positionen und um rechtzeitige Gewinnmitnahmen, um dann bei tieferen Kursen das Depot wieder günstiger zu befüllen.
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Ich wünsche Ihnen viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus
(Quelle: www.stockstreet.de)