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     1732  0 Kommentare Bullen oder Bären?

    Der gestrige Aktienhandel in den USA war je nach Gesichtspunkt lustlos oder spannend. Wichtige Makrodaten konnten das Spiel der Akteure nicht stören und so bauten beide Parteien ihre Stellungen aus.

    Heute nach Börsenschluss wird CISCO Quartalszahlen melden. Einige Brokerhäuser glauben, die Erwartungen würden nur knapp erreicht, in den vergangenen drei Monaten habe sich das Geschäft des weltweit größten Anbieters von Netzwerk-Equipment zunächst nur zögerlich entwickelt. Erst gegen Ende des Berichtszeitraum sei etwas Schwung aufgekommen. Cisco wird als Barometer für die Befindlichkeit der Technologie angesehen, dementsprechend groß ist die Bedeutung dieses Ereignisses.

    Aber natürlich werden sich die Akteure auch in Hinblick auf die Leitzinsentscheidung der Fed positionieren, die morgen um 20:15 unserer Zeit bekannt gegeben wird. Es gilt als recht sicher, dass die Zinsen um weitere 0,25 Prozent angehoben werden. Das sollte den Dollar eigentlich stützen. Dem scheint entgegen zu wirken, dass am Mittwoch auch die Außenhandelsbilanz der USA veröffentlicht wird. Offenbar rechnen die Devisenmärkte mit einer Fortsetzung der Serie schlechter Ergebnisse, sprich hoher Defizite. Durchaus denkbar allerdings, dass der Dollar selbst beim Eintreffen dieser Erwartung erstarkt, weil diese mit dem scharfen Einbruch der vergangenen Tage eingepreist ist.

    Dieses Mal dürfte besonders wichtig sein, wie die Fed ihre Zinsentscheidung kommentiert. Lässt sich herauslesen, dass weitere Zinsschritte erst einmal auf die lange Bank geschoben werden, könnte das die Aktienmärkte noch ein wenig beflügeln. Diese Bewegung würde durch eine schwache Reaktion des Dollar unterstützt. Sie verbessert die Exportposition der US-Wirtschaft und trägt so tendenziell zur Verringerung des Außenhandelsdefizits bei. Der jüngste Bullenschub bei Aktien fiel nicht zufällig mit dem Dollar-Rutsch der vergangenen Tage zusammen.

    Es hatte zuletzt den Anschein, dass (ausländische) Bond-Halter Schuldscheine in einen festeren Dollar hinein verkaufen, bei Schwäche aber kaum Positionen aufstocken. Die zuletzt gesehene Bond-Schwäche hat die Rendite der zehnjährigen amerikanischen Staatsanleihen von knapp 4 auf über 4,2 Prozent hoch getrieben. Damit dürfte der allgemein erwartete kleine Zinsschritt hier weitgehend eingearbeitet sein und die weitere Entwicklung der Bond-Kurse (und der Rendite) hauptsächlich davon abhängen, wie sich der Außenwert des Dollar entwickelt.
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Bullen oder Bären? Der gestrige Aktienhandel in den USA war je nach Gesichtspunkt lustlos oder spannend. Wichtige Makrodaten konnten das Spiel der Akteure nicht stören und so bauten beide Parteien ihre Stellungen aus. Heute nach Börsenschluss wird CISCO …