checkAd

    Vorstandsinterview  4520
    Anzeige
    SunMirror erweitert Portfolio an Batteriemetallen mit Übernahme des Kobaltunternehmens Latitude 66

    Die SunMirror AG (ISIN: CH0396131929) ist als Explorationsunternehmen auf Bodenschätze wie Gold, Lithium, Kobalt und andere Metalle und Mineralien für Zukunftsindustrien spezialisiert. Bisher setzte es auf Australien.

    Nun hat es eine bedingte Übernahmeofferte für das finnische Kobaltunternehmen Latitude 66 unterzeichnet. Welche Strategie dahinter steckt und was das mit Nachhaltigkeit und den Zukunftschancen der europäischen Batteriehersteller zu tun hat, erläutert uns im Interview Dr. Heinz Rudolf Kubli, CEO der SunMirror AG.

    Vergangene Woche verkündete die SunMirror AG, die Übernahme des finnischen Kobaltunternehmens Latitude 66 Cobalt Oy vereinbart zu haben. Erläutern Sie uns bitte kurz die Hintergründe dieses Deals.

    Kubli: Latitude 66 Cobalt Oy wurde 2017 gegründet und gehört bereits heute zu den führenden Kobaltexplorern in Europa. Der Schwerpunkt der Gesellschaft liegt auf der Exploration und Erschließung von Minen. Die operative Geschäftstätigkeit befindet sich in Finnland, nachweislich eines der attraktivsten Bergbaugebiete der Welt. Dort verfügt Latitude 66 über das größte Explorationspaket eines einzelnen Unternehmens mit derzeit mehr als 9.000 km2.

    Latitude 66 hat ein umfangreiches Explorationsportfolio mit über 100 identifizierten Zielen für die weitere Exploration. Das am weitesten fortgeschrittene Minenerschließungsprojekt der Gesellschaft ist die viertgrößte bekannte Kobaltlagerstätte in der EU und die zweitgrößte, die noch nicht abgebaut wird. Mit der Übernahme von Latitude 66 erweitern wir unsere Marktpräsenz erheblich und verfügen über ein vielversprechendes Portfolio an Batteriemetallen. Das Portfolio von Latitude 66 bildet eine hervorragende Ergänzung zu unseren aussichtsreichen Ressourcenprojekten in Australien.

    Welche Ziele verfolgen Sie mit der Latitude 66-Übernahme?

    Kubli: Durch neue technologische Entwicklungen steigt die Nachfrage nach Rohstoffen wie Kobalt und Lithium ungemein. Die EU bekräftigt immer wieder, wie wichtig es für Europa ist, den Zugang zu kritischen Rohstoffen aufrechtzuerhalten und dabei keine übermäßige Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten zu haben. Ansonsten droht Europa seine industrielle Führungsrolle bei neuen Technologien zu verlieren.

    Darüber hinaus ist im Sinne der Nachhaltigkeit für die europäische Industrie wichtig, keine neue Abhängigkeit von unsicheren Drittländern in Bezug auf Rechtssicherheit, Arbeitsbedingungen und Umweltstandards zu schaffen. Mit der Übernahme von Latitude 66 ist SunMirror in der Lage, künftig einen Teil des Bedarfs der EU an kritischen Rohstoffen zu decken und zur Rohstoffsicherheit beizutragen. Wir sind als Rohstofflieferant hervorragend positioniert und können als strategischer Partner für die Energiewende in Europa fungieren. Es ist unser Ziel, wichtige Rohstoffe wie Kobalt aus sicheren und nachvollziehbaren Quellen bereitzustellen.

    Welche Treiber haben Sie für die steigende Nachfrage nach Rohstoffen identifiziert?

    Kubli: Allen voran wären hier die Elektromobilität und der Ausbau der erneuerbaren Energien zu nennen. Die Art und Weise, wie Rohstoffe abgebaut und bezogen werden, hat sich in den vergangenen Jahren massiv gewandelt. Nachhaltigkeit, Emissionsfreiheit und Dekarbonisierung sind hier die entscheidenden Stichwörter.

    Die europäische Industrie möchte verantwortungsvoll abgebaute Rohstoffe beziehen. Dabei muss gewährleistet werden, dass Rohstoffe aus nachhaltigen, stabilen und rechtssicheren Quellen stammen und unter Beachtung geltender Gesetze, Vorschriften und ESG-Anforderungen abgebaut werden. Wir leisten verantwortungsvoll unseren Beitrag zur Dekarbonisierung der gesamten Wertschöpfungskette.

    SunMirror selbst verfügt bislang über Projekte ausschließlich in Western Australia. Inwiefern ist Latitude 66 mit Geschäftsaktivitäten in Finnland nun eine sinnvolle Ergänzung?

    Kubli: Wir sind auf die Exploration und Minenerschließung in Gebieten spezialisiert, die für ihr hohes geologisches Potenzial bekannt sind und in denen sich einige der produktivsten Minen und Mineralvorkommen der Welt befinden. Finnland ist das bislang einzige Land in der EU, in dem Minen Kobalt produzieren. Durch eine komplette europäische Lieferkette für Batterien werden CO2-Emissionen bei der Herstellung von Elektrofahrzeugen und anderen Batterien erheblich reduziert.

    Für die Unternehmen in Europa werden zudem durch die intra-kontinentale Versorgung mit wichtigen Batteriematerialen strategische und geopolitische Risiken stark verringert. Ferner bieten unsere Projekte in Australien hohes Potenzial für die Entdeckung von Mineralienlagerstätten wie Lithium, Zinn und seltene Erden von Weltrang. Im Zusammenspiel mit den Kobaltaktivitäten von Latitude 66 in Finnland sind wir in der Lage, die Wirtschaft in Europa mit Rohstoffen aus den laut Fraser Institute zwei attraktivsten Ländern der Welt in Bezug auf Investitionsattraktivität im Bereich Mining zu versorgen.

    Gerade beim Import von Rohstoffen wird die Nachverfolgbarkeit oftmals als kritischer Punkt gesehen. Ein Vorwurf lautet, dass bei Rohstoffen nicht zweifellos festzustellen sei, wo diese herkommen und unter welchen Bedingungen diese abgebaut worden sind. Wie wollen Sie für Transparenz sorgen?

    Kubli: Unser Ziel ist es, sämtliche Rohstoffe transparent zurückverfolgen zu können. Wir erwarten in Zukunft die Etablierung spezifischer Industriestandards mit denen die Herkunft der Rohstoffe und die Bedingungen des Gewinnungsprozesses transparent aufgezeigt und fälschungssicher dokumentiert werden können. Dabei werden auch neue Technologien wie die Blockchain zum Einsatz kommen.

    Diese Daten können dann Dritten für die Berechnung von ESG-Kriterien zur Verfügung gestellt werden. Mit der Rückverfolgbarkeit wird sichergestellt, dass Materialien ESG-konform und nicht auf Kosten von Arbeitsrechten, Umweltstandards oder durch illegalen Raubbau gewonnen wurden. Es ist zudem auch denkbar, dass SunMirror eigenständig auf der Blockchain basierende innovative und transparente Lösungen für eine verbesserte Rückverfolgbarkeit entwickelt.

    Latitude 66 ist darüber hinaus bereits heute Teilnehmer des finnischen Regierungsprojekts „BATTRACE“. Ziel dieses Projekts ist es, Batteriematerialien und Produktionsprozesse, mit denen Metalle aus Erzen gewonnen und zu hochwertigen Rohstoffen für die Hersteller von Batteriematerialen aufbereitet werden, transparent nachzuverfolgen. Wir fühlen uns so gut gerüstet für eine zukunftssichere Gewinnung von kritischen Rohstoffen innerhalb stabiler rechtlicher Systeme.

     


    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte



    Verfasst von IR-News
    Vorstandsinterview SunMirror erweitert Portfolio an Batteriemetallen mit Übernahme des Kobaltunternehmens Latitude 66 Die SunMirror AG (ISIN: CH0396131929) ist als Explorationsunternehmen auf Bodenschätze wie Gold, Lithium, Kobalt und andere Metalle und Mineralien für Zukunftsindustrien spezialisiert. Bisher setzte es auf Australien.