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    Emerging Markets  1099  0 Kommentare Bis zu 20 Prozent unterbewertet - Seite 2



    Zum Wachstumsfaktor Kostenvorteil kommt zunehmend der Faktor bessere Binnenkonjunktur. In den Emerging Markets bildet sich ein wohlhabender Mittelstand, neue lokale Absatzmärkte entstehen. Die Exportabhängigkeit der Emerging Markets nimmt ab.

    „Verlierer sind die Industrieländer“

    e-fundresearch: Diese Kostenvorteile sind für die entwickelten Märkte aber doch ein großer Nachteil, das dadurch ausgelöste sinkende Lohnniveau verheißt nichts Gutes für den Konsum, oder?

    Michael Keppler: Ja, die marginalen Gewinner der Zukunft sind ganz klar die Schwellenländer, die Industrieländer werden zumindest die relativen Verlierer sein. Diese müssen das bereits sehr hohe Wohlstandsniveau realisieren und sich mit niedrigeren Zuwachsraten bzw. dem Erhalt des realen Einkommens zufrieden geben.

    „12-15 Prozent Rendite zukünftig möglich“

    e-fundresearch: Mit Schwellenländer-Aktien hat man in den letzten 5 Jahren im Schnitt weit mehr verdient als mit Aktien aus Industrieländern. Die Top-Fonds liegen bei über 11 Prozent pro Jahr. Mit welchen realistischen Renditen rechnen Sie in den nächsten 5-10 Jahren?

    Michael Keppler: In den Industrieländern rechne ich mit Renditen bei Aktien von sieben Prozent über die nächsten 5 Jahre. Ein konsequenter Value-Investmentstil sollte diesen Wert nochmals um 3-5 Prozent pro Jahr nach Kosten erhöhen. In den Schwellenländern kann man dazu noch mit einem Aufschlag von 3-5 Prozent rechnen. Das heißt, ich halte in den kommenden Jahren Gesamtrenditen in den Emerging Markets von 12 bis 15 Prozent für möglich.

    Schwellenländer: Höhere Korrelationen und weniger Risiko

    Ich könnte mir darüber hinaus auch vorstellen, dass die kommenden Jahre in den Emerging Markets risikoärmer sein werden als die vergangenen zehn Jahre. Die Anleger sind vorsichtiger geworden. Es wird nicht mehr so blind und zu überhöhten Kursen investiert wie beispielsweise in Asien Ende 1993. Die derzeitige Bewertung an den Emerging Markets deutet auf ein unterdurchschnittliches Investitionsrisiko auf Sicht der nächsten drei bis fünf Jahre hin.

    e-fundresearch: Sie verwalten ja auch Mandate für globale Aktien. Bei Schwellenländern funktioniert ihre Top-Value-Strategie aber noch besser. Warum?

    Michael Keppler: Schwellenländer sind generell weniger effizient als Industrieländer, was uns als Value-Investoren zusätzlich hilft.

    e-fundresearch: Bedeutet weniger Effizienz aber nicht auch mehr Risiko? Höhere Renditen wären dann automatisch gerechtfertigt.

    Michael Keppler: Emerging Markets weisen ein höheres Investitionsrisiko auf als entwickelte Märkte. Gar keine Frage. Durch Diversifikation von Ländern mit niedrigen Korrelationen zueinander kann man das aber in Griff bekommen. Interessant ist aber, dass innerhalb der Schwellenländer die Korrelationen eher zunehmen. Obwohl Brasilien mit Türkei eigentlich wenig zu tun hat, verkaufen in einer Panik doch immer die gleichen Investoren diese Aktien.
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    Albert Reiter
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    Verfasst von 2Albert Reiter
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