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     239  0 Kommentare SER Systeme - Das Gröbste überstanden?

    Die Analysten der Berenberg Bank stufen die Aktie von SER Systems mit „Akkumulieren“ ein. Wenn es nach dem Willen des Instituts geht, sollen Anleger also ein Bischen kaufen – mit Kursziel 25 €.

    SER – das ist doch jenes Wertpapier, was Vorstand und Aufsichtsrat noch im Juni selbst zum Kauf empfohlen hatten. Die eigenen Aktien seien auf dem damaligen Niveau von 40 € nicht angemessen bewertet, hieß es. SER-Vorstandsvorsitzender Gert J. Reinhardt hielt auf Sicht von zwei Jahren gar eine Vervielfachung des Kurses für möglich.

    Dieser ungewöhnliche Vorgang verhalf dem Papier zu einem kurzen Höhenflug bis auf 50 €. Dann folgte der Absturz bis auf 20,50 Euro Mitte November, als das Unternehmen seine Prognosen zum wiederholten Male korrigieren musste. Nach unten.

    Aktuell sehen wir Kurse von 15,80 €. Das Allzeit-Hoch lag im Februar 1999 übrigens
    bei 77 €.

    Die Wertpapierexperten der Berenberg Bank begründen ihre Einschätzung unter anderem mit der internationalen Expansionsstrategie. Das Kerngeschäft Daten- und Dokumentenmanagement zöge wieder an und verfüge mit zuletzt 25% über ein anhaltend hohes Wachstum. Die Gesellschaft sei darüber hinaus in die überdurchschnittlich wachstumsträchtigen Geschäftsbereiche Wissensverwaltung und Kundenverwaltung eingestiegen. Dadurch könne das Unternehmen ein ganzheitliches, unternehmensweites Informationsmanagement anbieten. Mit den Firmenübernahmen Macrosoft, Doxsys und Portal Connect sei der Markteintritt in den USA enorm beschleunigt worden. Der Umsatzanteil des US-Marktes habe zuletzt bei über 50% gelegen.

    Das alles veranlasst die Analysten zu der Einschätzung, dass SER im laufenden Geschäftsjahr den Umsatz auf 185 Mio.€ steigern könne. 2003 könnten dann 332 Mio.€ erreicht werden. Die neuen Produkte sollten bis dahin einen Anteil von etwa 30% ausmachen.

    SER hat die eigenen Schätzungen mehrfach verfehlt und daraufhin im November eine Planung mit deutlichen Abstrichen veröffentlicht: 185 Mio.€ sind nun das Umsatzziel für 2000, 2001 sieht man ein Volumen von ca. 240 Mio.€. Das EBIT soll in diesem Jahr nach 13,3 Mio.€ in den ersten neun Monaten, im letzten Quartal um 50% zulegen und dann 20 Mio.€ erreichen. Der Gewinn je Aktie wird im Gesamtjahr 2000 bei 0,81 € erwartet. Für 2001 werde der Anteil der Lizenzerlöse deutlich zunehmen. Das soll die EBIT-Marge auf 14 % bringen – eine deutliche Steigerung gegenüber den 10,8%, die für 2000 erwartet werden.

    Das Ausmaß der Erwartungskorrektur wird deutlich, wenn man sich die Unternehmensprognosen von Mitte August ansieht: Damals wollte das Unternehmen im Gesamtjahr 2000 rund 220 Mio.€ umsetzen und dabei einen Gewinn je Aktie von 1,32 € erzielen. Im nächsten Jahr wollte man damals auf einen Umsatz von knapp 310 Mio.€ kommen und 2,15 € Gewinn pro Anteilsschein erwirtschaften. Etwas vollmundig, wie sich nicht viel später zeigte.

    Die SER-Aktie hatte kürzlich bei 14 € ein neues 2-Jahres-Tief ausgebildet. Einem raschen Anstieg auf 20 € nach einigen verhalten positiven Kommentaren folgten Gewinnmitnahmen. Mit einem aktuellen Kurs von 15,80 € liegt das Papier noch unterhalb des kurzfristigen Abwärtstrends aus Ende Oktober, der gegenwärtig bei 17 € verläuft.



    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    SER Systeme - Das Gröbste überstanden? Die Analysten der Berenberg Bank stufen die Aktie von SER Systems mit „Akkumulieren“ ein. Wenn es nach dem Willen des Instituts geht, sollen Anleger also ein Bischen kaufen – mit Kursziel 25 €. SER – das ist doch jenes Wertpapier, was …