Gabriel weist US-Kritik an Nordstream 2 scharf zurück / Höherer deutscher Nato-Beitrag zum Schutz Osteuropas / Ex-SPD-Chef geißelt Kritik an Katar und der Fußball-WM 2022
Bielefeld (ots) - Der Vorsitzende der Atlantik-Brücke e. V., Ex-SPD-Chef Sigmar
Gabriel, hat US-Attacken auf die Ostsee-Pipeline Nordstream 2 scharf
zurückgewiesen. "Man kann zu dieser Pipeline zwischen Russland und Deutschland
stehen, wie man will. Aber es kann nicht sein, dass ein Verbündeter eingreift in
europäisches Recht", sagte Gabriel der in Bielefeld erscheinenden Neuen
Westfälischen (Samstagausgabe). Es gebe keinen Anlass, das Projekt zu stoppen.
Gabriel forderte zugleich ein Signal Europas an die USA für ein gemeinsames
Auftreten in der Welt. Europa habe auf die Initiative des US-Präsidenten Biden,
eine bessere Welt zu gestalten sehr zurückhaltend reagiert. "Dabei ist eine
Balance in der Weltpolitik nur durch ein starkes Europa plus den USA möglich",
so Gabriel. Deutschland erfülle nicht das Ziel, zwei Prozent des
Bruttosozialproduktes in die Verteidigung zu stecken. "Wir könnten 1,5 Prozent
mehr für die Bundeswehr ausgeben. Und 0,5 Prozent für den Schutz der
osteuropäischen Nato-Staaten bereitstellen", schlägt Gabriel vor. "Da wären die
Polen überrascht und es wäre ein starkes Signal, weil bisher nur die USA bereit
sind, Verantwortung für die Sicherheit Osteuropas zu übernehmen."
Der frühere SPD-Vorsitzende wies auch die Kritik an dem Emirat Katar und der
Fußball-WM dort 2022 scharf zurück. "Gerade wir Deutschen neigen dazu, andere
Länder immer nur nach unseren Maßstäben zu beurteilen und nicht danach, welche
Wegstrecke diese Länder bereits geschafft haben", so Gabriel. Dabei seien "wir
Deutschen lange Zeit knietief durch Blut gewatet, bis wir zu dem Land wurden,
das wir heute sind", sagte der Vorsitzende der Atlantik-Brücke und mahnte: "Ein
bisschen mehr Demut vor der Entwicklung anderer Länder würde uns ganz gut tun."
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News Desk
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OTS: Neue Westfälische (Bielefeld)
Gabriel, hat US-Attacken auf die Ostsee-Pipeline Nordstream 2 scharf
zurückgewiesen. "Man kann zu dieser Pipeline zwischen Russland und Deutschland
stehen, wie man will. Aber es kann nicht sein, dass ein Verbündeter eingreift in
europäisches Recht", sagte Gabriel der in Bielefeld erscheinenden Neuen
Westfälischen (Samstagausgabe). Es gebe keinen Anlass, das Projekt zu stoppen.
Gabriel forderte zugleich ein Signal Europas an die USA für ein gemeinsames
Auftreten in der Welt. Europa habe auf die Initiative des US-Präsidenten Biden,
eine bessere Welt zu gestalten sehr zurückhaltend reagiert. "Dabei ist eine
Balance in der Weltpolitik nur durch ein starkes Europa plus den USA möglich",
so Gabriel. Deutschland erfülle nicht das Ziel, zwei Prozent des
Bruttosozialproduktes in die Verteidigung zu stecken. "Wir könnten 1,5 Prozent
mehr für die Bundeswehr ausgeben. Und 0,5 Prozent für den Schutz der
osteuropäischen Nato-Staaten bereitstellen", schlägt Gabriel vor. "Da wären die
Polen überrascht und es wäre ein starkes Signal, weil bisher nur die USA bereit
sind, Verantwortung für die Sicherheit Osteuropas zu übernehmen."
Der frühere SPD-Vorsitzende wies auch die Kritik an dem Emirat Katar und der
Fußball-WM dort 2022 scharf zurück. "Gerade wir Deutschen neigen dazu, andere
Länder immer nur nach unseren Maßstäben zu beurteilen und nicht danach, welche
Wegstrecke diese Länder bereits geschafft haben", so Gabriel. Dabei seien "wir
Deutschen lange Zeit knietief durch Blut gewatet, bis wir zu dem Land wurden,
das wir heute sind", sagte der Vorsitzende der Atlantik-Brücke und mahnte: "Ein
bisschen mehr Demut vor der Entwicklung anderer Länder würde uns ganz gut tun."
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