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    ROUNDUP/Umfrage  123  0 Kommentare Personalmangel und wirtschaftliche Probleme in Kliniken

    BERLIN (dpa-AFX) - Viele Kliniken in Deutschland rechnen im ablaufenden Jahr mit wirtschaftlichen Verlusten. Zudem hat sich die Personalsituation in der Pflege zugespitzt, wie das am Montag veröffentlichte Krankenhaus-Barometer des Deutschen Krankenhausinstituts (DIK) ergab. Vier von fünf Kliniken haben demnach Probleme, offene Pflegestellen auf ihren Allgemein- und Intensivstationen zu besetzen.

    Das Institut wird von der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) und weiteren Klinik-Verbänden getragen. Die Ergebnisse des Barometers beruhen den Angaben zufolge auf einer repräsentativen schriftlichen Befragung von fast 300 Kliniken mit 100 und mehr Betten zwischen Mai und Juli dieses Jahres. In Deutschland gibt es rund 1900 Krankenhäuser mit fast 500 000 Betten.

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    Bundesweit sind der Klinik-Umfrage zufolge rund 22 300 Pflegestellen nicht besetzt. Seit 2016 habe sich die Zahl verdreifacht. Jedes zweite Krankenhaus erwarte in den nächsten drei Jahren, dass sich die Personalsituation in der Pflege verschlechtert. Zum Befragungszeitraum hatten 84 Prozent der Krankenhäuser Probleme, offene Pflegestellen auf Allgemeinstationen zu besetzen.

    "Der Pflegepersonalmangel ist das drängendste Problem der Gesundheitspolitik. Er muss nach ganz oben auf die politische Tagesordnung", sagte DKG-Chef Gerald Gaß. Er forderte von der Ampel-Regierung die kurzfristige Umsetzung von Gegenmaßnahmen, die im Koalitionsvertrag angekündigt wurden.

    Auch wirtschaftlich geht es den Krankenhäusern der Befragung zufolge nicht gut: 60 Prozent rechneten für das ablaufende Jahr 2021 mit Verlusten. Zum Zeitpunkt der Umfrage stuften nur noch elf Prozent ihre wirtschaftliche Situation als gut ein. Für 2022 erwartet nur jede fünfte Klinik eine wirtschaftliche Verbesserung. Als "maßgeblicher Grund" für die wirtschaftlichen Probleme werden Belegungsrückgänge infolge der Corona-Pandemie und damit zusammenhängende Einschränkungen des Regelbetriebs genannt.

    Besonders dramatisch sei die Situation in großen Krankenhäusern ab 600 Betten. "Hier gibt es kaum noch ein Haus, das seine wirtschaftliche Lage als gut beurteilt", heißt es im Krankenhaus-Barometer.

    Von den Krankenkassen kam Kritik: Die Kliniken hätten die wichtigsten Instrumente für mehr Pflegepersonal selbst in der Hand. "Wir erwarten, dass die Deutsche Krankenhausgesellschaft selber handelt und nicht immer nur auf andere zeigt", sagte Florian Lanz, der Sprecher des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenkassen (GKV), am Montag. "Über die Höhe der Vergütung und die Anzahl der Ausbildungsplätze, um genug Pflege-Nachwuchs für die Kliniken zu bekommen, entscheiden die Kliniken selbst. Die Kosten für Pflegepersonal bekommen die Kliniken selbstverständlich zu 100 Prozent finanziert."/rew/jr/DP/stw




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