Aktien Frankfurt
DAX bricht durch Unterstützung - Hin und Her im Ukraine-Konflikt hält an
Voller Hoffnung auf eine diplomatische Lösung im Ukraine-Konflikt startete der Deutsche Aktienindex in die neue Handelswoche.
Das angekündigte Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Biden und seinem russischen Gegenüber Putin sorgte zum Start um 9 Uhr für Erleichterung und einen Auftritt der Schnäppchenjäger an der
Frankfurter Börse. Das deutliche Plus im DAX von 200 Punkten war aber bereits zwei Stunden später schon wieder Geschichte, nachdem Moskau relativ deutlich die Sinnhaftigkeit eines solchen Treffens
zum jetzigen Zeitpunkt in Frage stellte und stattdessen Meldungen über ukrainische Provokationen im umkämpften Osten des Landes lancierte.
Der Markt verabschiedete sich daraufhin ins tiefrote Terrain und wurde zunächst bis auf 14.618 Punkte durchgereicht. Passé ist damit für den Moment auch die wohl wichtigste Unterstützungszone seit
gut einem Jahr zwischen 14.800 und 14.900 Punkten, die es deshalb schnellstmöglich zurückzuerobern gilt.
Allerdings wurden die europäischen Anleger heute ohne die Wall Street ordentlich durchgeschüttelt, die feiertagsbedingt geschlossen blieb. Dies lässt für den morgigen Tag nichts Gutes erahnen, da
sich auch die US-Investoren neu orientieren müssen und werden. Die Pattsituation zwischen Russland und der Ukraine belastet den Aktienmarkt mittlerweile seit Wochen. Solange die Angst vor einer
Invasion Russlands nicht signifikant zurückgeht, dürfte der Aktienmarkt keine Kraft für eine nachhaltige Erholung finden. Immer mehr Unternehmen beginnen bereits damit, dieses Thema als
potenzielles Risiko in ihren Geschäfts- und Investitionstätigkeiten zu berücksichtigen.
Hinzu kommt in Deutschland, dass jetzt die hohe Inflation voll auf die Wirtschaft durchschlägt. Die Preise, die Unternehmen an ihre Produzenten für Waren und Rohstoffe bezahlen, sind im Januar um 25 Prozent gestiegen. Hauptverantwortlich dafür waren einmal mehr die Energiepreise. Und mit dem Konflikt an der ukrainischen
Grenze könnte dies durchaus zu einem Dauerthema zu werden, so dass die Bundesbank eine Rezession in den kommenden Quartalen nicht mehr ausschließen will.