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    Verbräuchertäuschung mit vermeintlicher "Klimaneutralität"  142  0 Kommentare Deutsche Umwelthilfe geht juristisch gegen Unternehmen vor

    Berlin (ots) -

    - Handel und Industrie nutzen zunehmend Werbeaussagen zu angeblicher
    "Klimaneutralität", um die tatsächlichen Klimabelastungen ihrer Produkte und
    Dienstleistungen zu kaschieren und sie dennoch als grün zu verkaufen
    - DUH hat Rechtsverfahren gegen acht Unternehmen eingeleitet - angebliche
    Kompensationswirkungen von Projekten und Werbeversprechen sind teilweise nicht
    nachvollziehbar
    - Verband fordert Verbraucherinnen und Verbraucher auf, weitere Beispiele für
    derartigen Fake-Klimaschutz zu schicken
    - DUH-Bundesgeschäftsführer Resch stellt neuen Arbeitsschwerpunkt vor: "Firmen
    sollen ihre Produkte beim Klimaschutz optimieren - und nicht den Klimabetrug."

    Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) geht juristisch gegen irreführende
    Werbeversprechen vor, in denen behauptet wird, Produkte seien "klimaneutral".
    Dazu hat der Umwelt- und Verbraucherschutzverband rechtliche Verfahren gegen
    zunächst acht Unternehmen eingeleitet. Dabei handelt es sich um die Beiersdorf
    AG, BP Europa SE, dm-drogerie markt GmbH + CO. KG, Green Airlines GmbH, The
    Mother Nature GmbH, Dirk Rossmann GmbH, Shell Deutschland GmbH sowie die
    TotalEnergies Wärme & Kraftstoff Deutschland GmbH.

    Die DUH kündigte zudem an, den Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher vor
    irreführenden Werbeversprechen im Zusammenhang mit einer behaupteten
    Klimaneutralität ab sofort als neuen Arbeitsschwerpunkt der Ökologischen
    Marktüberwachung des Verbandes einzuführen.

    Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer DUH: " Das Werbeversprechen der
    Klimaneutralität ist vielfach Verbrauchertäuschung. Oftmals ist es eher ein
    CO2-Ablasshandel, mit dem sich Unternehmen grün waschen. So wird den Menschen
    Geld aus der Tasche gezogen, das Klima aber nicht geschützt. Die Absurdität
    vermeintlicher Klimaneutralität wird am Phänomen der 'Überkompensation'
    deutlich, also wenn mehr Zertifikate gekauft werden, als CO2 ausgestoßen wird:
    Je mehr angeblich 'überkompensierte' Flugreisen stattfinden, umso besser müsste
    es in dieser Logik fürs Klima sein. Natürlich ist das Gegenteil der Fall. Diesen
    Irrsinn nehmen wir nicht weiter hin und werden festgestellte oder uns gemeldete
    Rechtsverstöße notfalls auf den Klageweg bringen. "

    Handelsunternehmen und Industrie bewerben zunehmend Produkte und
    Dienstleistungen als "klimaneutral", "klimapositiv" oder mit ähnlichen
    Begriffen. Das betrifft beispielsweise Flugreisen, Kraftstoffe, Lebensmittel
    oder Kosmetika. Tatsächlich verschweigen die Unternehmen entweder ganz oder
    teilweise, wie sie die angebliche CO2-Kompensation erbringen oder sie verweisen
    auf Kompensationsprojekte, an die nur ein in der Regel niedriger Geldbetrag
    fließt. CO2-Emissionen werden dagegen kaum eingespart. Überprüfbare
    Informationen zu Zahlungen, Projekten und tatsächlicher Klimawirkung sind für
    Verbraucherinnen und Verbraucher teilweise nicht erhältlich oder nicht
    nachvollziehbar.

    Remo Klinger, Rechtsanwalt: " Wer mit Umwelt- und Klimaschutz wirbt, muss dies
    auch belegen. Wer Verbraucherinnen und Verbraucher aber im Unklaren darüber
    lässt, wie vermeintliche Klimaneutralität zustande kommt, täuscht sie. Wie
    absurd das Modell der Kompensation ist, zeigt ein Beispiel: Statt mühsam und
    teuer die Emissionen Deutschlands tatsächlich zu senken, müsste der
    Bundesfinanzminister lediglich 19 Milliarden Euro im Jahr zahlen, damit
    Deutschland laut dieses Ablasshandels auf dem Papier ab sofort klimaneutral ist.
    Das ist weniger als die Hälfte des Jahresgewinns von BMW, Daimler und VW in
    2021. Und real würde Deutschland die Klimakrise ungebremst anheizen. "

    Agnes Sauter, Leiterin des Bereichs Ökologische Marktüberwachung: " Wir haben
    zunächst acht Unternehmen aufgefordert, bestimmte Werbeaussagen zu unterlassen.
    Echter Klimaschutz ist nur möglich, wenn Verbraucherinnen und Verbraucher eine
    ehrliche Information über die Klimaschädlichkeit einzelner Produkte oder
    Dienstleistungen erhalten. Schönfärberei mit vermeintlicher Klimaneutralität
    werden wir als klagebefugter Verbraucherschutzverband konsequent einen Riegel
    vorschieben. "

    Pressekontakt:

    Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer DUH
    030-2400867-0, resch@duh.de

    Agnes Sauter, Bereichsleiterin Ökologische Marktüberwachung DUH
    0175 5724833, sauter@duh.de

    Prof. Dr. Remo Klinger, Rechtsanwalt, Kanzlei Geulen & Klinger
    0171 2435 458, klinger@geulen.com

    DUH Newsroom:

    030 2400867-20, presse@duh.de

    www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe,
    www.instagram.com/umwelthilfe, www.linkedin.com/company/umwelthilfe

    Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/22521/5225580
    OTS: Deutsche Umwelthilfe e.V.



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