Verbräuchertäuschung mit vermeintlicher "Klimaneutralität"
Deutsche Umwelthilfe geht juristisch gegen Unternehmen vor
Berlin (ots) -
- Handel und Industrie nutzen zunehmend Werbeaussagen zu angeblicher
"Klimaneutralität", um die tatsächlichen Klimabelastungen ihrer Produkte und
Dienstleistungen zu kaschieren und sie dennoch als grün zu verkaufen
- DUH hat Rechtsverfahren gegen acht Unternehmen eingeleitet - angebliche
Kompensationswirkungen von Projekten und Werbeversprechen sind teilweise nicht
nachvollziehbar
- Verband fordert Verbraucherinnen und Verbraucher auf, weitere Beispiele für
derartigen Fake-Klimaschutz zu schicken
- DUH-Bundesgeschäftsführer Resch stellt neuen Arbeitsschwerpunkt vor: "Firmen
sollen ihre Produkte beim Klimaschutz optimieren - und nicht den Klimabetrug."
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) geht juristisch gegen irreführende
Werbeversprechen vor, in denen behauptet wird, Produkte seien "klimaneutral".
Dazu hat der Umwelt- und Verbraucherschutzverband rechtliche Verfahren gegen
zunächst acht Unternehmen eingeleitet. Dabei handelt es sich um die Beiersdorf
AG, BP Europa SE, dm-drogerie markt GmbH + CO. KG, Green Airlines GmbH, The
Mother Nature GmbH, Dirk Rossmann GmbH, Shell Deutschland GmbH sowie die
TotalEnergies Wärme & Kraftstoff Deutschland GmbH.
- Handel und Industrie nutzen zunehmend Werbeaussagen zu angeblicher
"Klimaneutralität", um die tatsächlichen Klimabelastungen ihrer Produkte und
Dienstleistungen zu kaschieren und sie dennoch als grün zu verkaufen
- DUH hat Rechtsverfahren gegen acht Unternehmen eingeleitet - angebliche
Kompensationswirkungen von Projekten und Werbeversprechen sind teilweise nicht
nachvollziehbar
- Verband fordert Verbraucherinnen und Verbraucher auf, weitere Beispiele für
derartigen Fake-Klimaschutz zu schicken
- DUH-Bundesgeschäftsführer Resch stellt neuen Arbeitsschwerpunkt vor: "Firmen
sollen ihre Produkte beim Klimaschutz optimieren - und nicht den Klimabetrug."
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) geht juristisch gegen irreführende
Werbeversprechen vor, in denen behauptet wird, Produkte seien "klimaneutral".
Dazu hat der Umwelt- und Verbraucherschutzverband rechtliche Verfahren gegen
zunächst acht Unternehmen eingeleitet. Dabei handelt es sich um die Beiersdorf
AG, BP Europa SE, dm-drogerie markt GmbH + CO. KG, Green Airlines GmbH, The
Mother Nature GmbH, Dirk Rossmann GmbH, Shell Deutschland GmbH sowie die
TotalEnergies Wärme & Kraftstoff Deutschland GmbH.
Die DUH kündigte zudem an, den Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher vor
irreführenden Werbeversprechen im Zusammenhang mit einer behaupteten
Klimaneutralität ab sofort als neuen Arbeitsschwerpunkt der Ökologischen
Marktüberwachung des Verbandes einzuführen.
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer DUH: " Das Werbeversprechen der
Klimaneutralität ist vielfach Verbrauchertäuschung. Oftmals ist es eher ein
CO2-Ablasshandel, mit dem sich Unternehmen grün waschen. So wird den Menschen
Geld aus der Tasche gezogen, das Klima aber nicht geschützt. Die Absurdität
vermeintlicher Klimaneutralität wird am Phänomen der 'Überkompensation'
deutlich, also wenn mehr Zertifikate gekauft werden, als CO2 ausgestoßen wird:
Je mehr angeblich 'überkompensierte' Flugreisen stattfinden, umso besser müsste
es in dieser Logik fürs Klima sein. Natürlich ist das Gegenteil der Fall. Diesen
Irrsinn nehmen wir nicht weiter hin und werden festgestellte oder uns gemeldete
Rechtsverstöße notfalls auf den Klageweg bringen. "
Handelsunternehmen und Industrie bewerben zunehmend Produkte und
Dienstleistungen als "klimaneutral", "klimapositiv" oder mit ähnlichen
Begriffen. Das betrifft beispielsweise Flugreisen, Kraftstoffe, Lebensmittel
oder Kosmetika. Tatsächlich verschweigen die Unternehmen entweder ganz oder
teilweise, wie sie die angebliche CO2-Kompensation erbringen oder sie verweisen
auf Kompensationsprojekte, an die nur ein in der Regel niedriger Geldbetrag
fließt. CO2-Emissionen werden dagegen kaum eingespart. Überprüfbare
Informationen zu Zahlungen, Projekten und tatsächlicher Klimawirkung sind für
Verbraucherinnen und Verbraucher teilweise nicht erhältlich oder nicht
nachvollziehbar.
Remo Klinger, Rechtsanwalt: " Wer mit Umwelt- und Klimaschutz wirbt, muss dies
auch belegen. Wer Verbraucherinnen und Verbraucher aber im Unklaren darüber
lässt, wie vermeintliche Klimaneutralität zustande kommt, täuscht sie. Wie
absurd das Modell der Kompensation ist, zeigt ein Beispiel: Statt mühsam und
teuer die Emissionen Deutschlands tatsächlich zu senken, müsste der
Bundesfinanzminister lediglich 19 Milliarden Euro im Jahr zahlen, damit
Deutschland laut dieses Ablasshandels auf dem Papier ab sofort klimaneutral ist.
Das ist weniger als die Hälfte des Jahresgewinns von BMW, Daimler und VW in
2021. Und real würde Deutschland die Klimakrise ungebremst anheizen. "
Agnes Sauter, Leiterin des Bereichs Ökologische Marktüberwachung: " Wir haben
zunächst acht Unternehmen aufgefordert, bestimmte Werbeaussagen zu unterlassen.
Echter Klimaschutz ist nur möglich, wenn Verbraucherinnen und Verbraucher eine
ehrliche Information über die Klimaschädlichkeit einzelner Produkte oder
Dienstleistungen erhalten. Schönfärberei mit vermeintlicher Klimaneutralität
werden wir als klagebefugter Verbraucherschutzverband konsequent einen Riegel
vorschieben. "
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer DUH
030-2400867-0, resch@duh.de
Agnes Sauter, Bereichsleiterin Ökologische Marktüberwachung DUH
0175 5724833, sauter@duh.de
Prof. Dr. Remo Klinger, Rechtsanwalt, Kanzlei Geulen & Klinger
0171 2435 458, klinger@geulen.com
DUH Newsroom:
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe,
www.instagram.com/umwelthilfe, www.linkedin.com/company/umwelthilfe
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/22521/5225580
OTS: Deutsche Umwelthilfe e.V.
irreführenden Werbeversprechen im Zusammenhang mit einer behaupteten
Klimaneutralität ab sofort als neuen Arbeitsschwerpunkt der Ökologischen
Marktüberwachung des Verbandes einzuführen.
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer DUH: " Das Werbeversprechen der
Klimaneutralität ist vielfach Verbrauchertäuschung. Oftmals ist es eher ein
CO2-Ablasshandel, mit dem sich Unternehmen grün waschen. So wird den Menschen
Geld aus der Tasche gezogen, das Klima aber nicht geschützt. Die Absurdität
vermeintlicher Klimaneutralität wird am Phänomen der 'Überkompensation'
deutlich, also wenn mehr Zertifikate gekauft werden, als CO2 ausgestoßen wird:
Je mehr angeblich 'überkompensierte' Flugreisen stattfinden, umso besser müsste
es in dieser Logik fürs Klima sein. Natürlich ist das Gegenteil der Fall. Diesen
Irrsinn nehmen wir nicht weiter hin und werden festgestellte oder uns gemeldete
Rechtsverstöße notfalls auf den Klageweg bringen. "
Handelsunternehmen und Industrie bewerben zunehmend Produkte und
Dienstleistungen als "klimaneutral", "klimapositiv" oder mit ähnlichen
Begriffen. Das betrifft beispielsweise Flugreisen, Kraftstoffe, Lebensmittel
oder Kosmetika. Tatsächlich verschweigen die Unternehmen entweder ganz oder
teilweise, wie sie die angebliche CO2-Kompensation erbringen oder sie verweisen
auf Kompensationsprojekte, an die nur ein in der Regel niedriger Geldbetrag
fließt. CO2-Emissionen werden dagegen kaum eingespart. Überprüfbare
Informationen zu Zahlungen, Projekten und tatsächlicher Klimawirkung sind für
Verbraucherinnen und Verbraucher teilweise nicht erhältlich oder nicht
nachvollziehbar.
Remo Klinger, Rechtsanwalt: " Wer mit Umwelt- und Klimaschutz wirbt, muss dies
auch belegen. Wer Verbraucherinnen und Verbraucher aber im Unklaren darüber
lässt, wie vermeintliche Klimaneutralität zustande kommt, täuscht sie. Wie
absurd das Modell der Kompensation ist, zeigt ein Beispiel: Statt mühsam und
teuer die Emissionen Deutschlands tatsächlich zu senken, müsste der
Bundesfinanzminister lediglich 19 Milliarden Euro im Jahr zahlen, damit
Deutschland laut dieses Ablasshandels auf dem Papier ab sofort klimaneutral ist.
Das ist weniger als die Hälfte des Jahresgewinns von BMW, Daimler und VW in
2021. Und real würde Deutschland die Klimakrise ungebremst anheizen. "
Agnes Sauter, Leiterin des Bereichs Ökologische Marktüberwachung: " Wir haben
zunächst acht Unternehmen aufgefordert, bestimmte Werbeaussagen zu unterlassen.
Echter Klimaschutz ist nur möglich, wenn Verbraucherinnen und Verbraucher eine
ehrliche Information über die Klimaschädlichkeit einzelner Produkte oder
Dienstleistungen erhalten. Schönfärberei mit vermeintlicher Klimaneutralität
werden wir als klagebefugter Verbraucherschutzverband konsequent einen Riegel
vorschieben. "
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer DUH
030-2400867-0, resch@duh.de
Agnes Sauter, Bereichsleiterin Ökologische Marktüberwachung DUH
0175 5724833, sauter@duh.de
Prof. Dr. Remo Klinger, Rechtsanwalt, Kanzlei Geulen & Klinger
0171 2435 458, klinger@geulen.com
DUH Newsroom:
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe,
www.instagram.com/umwelthilfe, www.linkedin.com/company/umwelthilfe
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