Aktie bricht aus - Super Zahlen für 2004?

Der 1870 gegründete Biotechnologie-Zulieferer ist zuversichtlich, seine Ziele für das abgelaufene Wirtschaftsjahr voll zu erfüllen. Das sagt uns Vorstandssprecher Joachim Kreuzburg im Hintergrundgespräch. In Concreto sollte der Umsatz währungsbereinigt im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich zulegen. "Wir bewegen uns innerhalb dieser Bandbreite", so der CEO. 2003 setzte der Konzern rund 442 Millionen Euro um. Das EBIT sollte sich gemäß der Planung von 14,7 auf rund 29 Millionen Euro verdoppeln. „Ich gehe davon aus, dass wir dieses Ziel ebenfalls erreichen werden“. Vermutlich wurde das Gewinnziel sogar übertroffen. Kreuzburg wollte dies aber nicht kommentieren. Unterm Strich erwarten Analysten für 2004 einen Überschuss von über 14 Millionen Euro oder ein Ergebnis je Aktie von 84 Cent. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Gewinnsprung von circa 230 Prozent. Sartorius (Vz. DE0007165631) hat in den Jahren 1999 bis 2003 jeweils eine Dividende je Vorzugsaktie von 26 Cent bezahlt. Wie uns Kreuzburg mitteilt, wird Sartorius seine Aktionäre angemessen am Erfolg teilhaben lassen. Auf eine konkrete Zahl wollte sich der Firmenchef nicht festnageln lassen, da die entsprechenden Gremien darüber noch nicht entschieden haben.

Das Geschäftsfeld des Konzerns unterteilt sich in die Bereiche Biotechnologie und Mechatronik. Im Standbein Mechatronik werden Geräte und Systeme der Wäge-, Mess- und Automationstechnik für Labor- und Industrieanwendungen sowie Gleitlager hergestellt. Ersteres Segment umfasst die Arbeitsschwerpunkte Filtrations- und Separationsprodukte, Bioreaktoren sowie Proteomics. In der Zukunft wird die Biotechnologie voraussichtlich deutlich stärker wachsen als die Mechatronik, sagt der Vorstand. Der Konzernumsatz soll in diesem und in den nächsten beiden Jahren wechselkursbereinigt jeweils um circa sieben Prozent wachsen. „Im Jahr 2007 ist es unser Ziel, eine EBIT-Marge von elf Prozent zu erreichen". In 2004 dürfte die operative Rendite bei circa 6,5 Prozent gelegen haben. Für 2005 wollte Kreuzburg keine konkrete Ergebnisprognose preisgeben. „Wir wollen uns jährlich verbessern und sukzessive das Zielniveau von elf Prozent erreichen". Konjunkturell sieht Kreuzburg seine Firma in einer komfortablen Situation. "Die Weltwirtschaft dürfte auch in 2005 wieder deutlich wachsen. Ich erwarte nicht, dass wir stärkeren Gegenwind spüren“.

Akquisitionen sind für den Vorstand vorerst kein Thema. "Die Steigerung des Profits hat oberste Priorität". Nach einer Konsolidierungsphase wird sich der Manager aber auch wieder verstärkt strategischen Themen widmen. Da der Cashflow der Firma rege sprudelt, hat Sartorius mittelfristig genügend Handlungsmöglichkeiten. Allein in den ersten neun Monaten des letzten Jahres betrug der Netto-Cashflow knapp 22 Millionen Euro. Dieser wurde in erster Linie zur Reduzierung der Nettoverschuldung auf 92 Millionen Euro genutzt. „Ich rechne damit, dass wir zum Jahresende nochmals einen deutlichen Schritt nach unten gemacht haben“. Das Verhältnis der Nettofinanzverschuldung zum EBITDA dürfte mittlerweile bei unter zwei liegen. "Damit hätten wir in 2004 ein weiteres unserer Ziele schon erreicht", betont der CEO.

Die Aktie hat sich allein im vergangenen Jahr um rund 150 Prozent verteuert. Angesichts eines KGV´s von 13 für 2005 ist das Papier nicht zu teuer. Wir empfehlen den Kauf der Vorzüge.