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    Käufer von 300 Tonnen gesucht  19549  1 Kommentar Goldmarkt-Gerücht: Kauft Russland Gold aus eigener Produktion?

    Noch immer ist nicht klar, welche Notenbank 300 Tonnen Gold in Q3 dieses Jahres gekauft hat. Schon länger vermuten Experten Russland dahinter. Das Land soll seine eigene Produktion erworben haben. Macht das Sinn?

    Das Goldmarkt-Rätsel geht in eine neue Runde. Knapp 400 Tonnen Gold hatten Notenbanken weltweit im dritten Quartal 2022 gekauft, berichtete der World Gold Council (WGC) Anfang Dezember. Noch immer ist nicht klar, wer drei Viertel der Menge erworben hat. Nun verdichten sich aber die Anzeichen, dass die russische Notenbank dahinterstecken könnte. Experten vermuten, dass das Land seine eigene Goldproduktion aufgekauft hat, berichtet das Handelsblatt.

    Der Grund: Russland hat großen Anreiz, das Gold selbst zu kaufen. Seit Putins Angriff auf die Ukraine sind die Konten des Landes eingefroren. Erlöse, die es in Dollar, Euro und Co. macht, können also nicht verwendet werden.

    "Nachdem im Rahmen der westlichen Sanktionspolitik russische Bankguthaben und Devisenreserven eingefroren wurden, macht die Suche nach Alternativen für Russland Sinn", sagt Ralf Flierl, Chefredakteur der wallstreet:online-Partnerredaktion Smart Investor. "Die Auswahl ist allerdings überschaubar. Da Gold – im Gegensatz zu US-Dollar und Euro – nicht beliebig vermehrt und manipuliert werden kann, ist es streng genommen sogar die bessere Reserve", so Flierl. Tipp passend zum Thema: Hier geht's zum kostenlosen Probeexemplar der neuen Smart Investor-Ausgabe Kapitalmarktausblick 2023. 16seitige Leseprobe. Gratis! Hier klicken!

    Zudem produziert Russland viel Gold und kann es nur schwer anderweitig exportieren. Nach China ist Russland der größte Goldhersteller weltweit. Allein im Jahr 2021 soll das Land 331 Tonnen Gold gefördert haben. Seit Beginn der Sanktionen kann es das Edelmetall auf westlichen Handelsplätzen kaum noch absetzen. Damit fällt beispielsweise der Handel mit Großbritannien weg. Das Land hatte vor dem Krieg ein Fünftel der russischen Produktion erworben.



    Allerdings kann Russland noch mit Indien und China handeln, den zwei größten Nettogoldverbrauchern. Dennoch sei das zumindest bei Letzteren unwahrscheinlich: "Wenn man bedenkt, dass China die Nummer eins der Goldabbau-Nationen ist, ist es nur schwer vorstellbar, dass die chinesische Zentralbank das ganze russische Edelmetall aufsaugt, nur um einem Freund zu helfen", sagt Adrian Ash vom Londoner Online-Handelshaus Bullion Vault gegenüber dem Handelsblatt.

    Es wäre nicht das erste Mal, dass Russland seine eigenen Reserven aufkauft. Schon während der Besetzung der Krim zwischen 2014 und 2018 habe das Land mehr als 80 Prozent der eigenen Produktion erworben, berichtet Ash dem Handelsblatt. Im Februar dieses Jahres hielt Russland bereits ein Fünftel seiner Währungsreserven in Gold. Laut WGC waren das 2.300 Tonnen des Edelmetalls. Seither hat das Land nicht mehr über seine Reserven berichtet.

    Gold wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +0,13 % und einem Kurs von 1.793USD auf Citigroup (23. Dezember 2022, 15:03 Uhr) gehandelt.

    (sesch) für die wallstreet:online Zentralredaktion

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