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     889  0 Kommentare Uniper Aktie – Wasserstoffhub Wilhelmshaven als Hoffnungsträger für Aktionäre nach der Verstaatlichung?

    uniper aktie von Russland geschäft betroffen

    Uniper Aktie zitteret sich durch die letzten Wochen und Monate. Es musste eine Lösung her – mit staatlicher Unterstützung, wie auch immer, wenn die Uniper SE (ISIN:DE000UNSE018 die Folgen der explodierenden Gaspreise in Kombination mit den reduzierten Gasprom-Lieferungen überleben sollte.Und jetzt ist die Verstaatlichung da, mit all den bereits diskutierten extremen Verwässerunsgeffekten für Altaktionäre und einer wahrscheinlich noch kräftig steigenden Aktienzahl, die selbst die aktuelle Kursbewertung von 3,13 EUR als sehr ambitioniert erscheinen lässt, wenn man die noch 19,5 Mrd EUR genehmigten Kapitals betrachtet, die aller Wahrscheinlichkeit ausgeschöpft werden muss, um das Überleben Unipers weiterhin zu sichern. Und das zu Emissionspreisen von 1,70 EUR, ausschliesslich dem Bund vorbehalten.

    Uniper-Freefloat bei noch 0,88% – und es wird wohl noch weniger – 19,5 Mrd EUR genehmigtes Kapital zu 1,70 EUR noch offen

    Aktuell erhöhte sich durch die Barkapitalerhöhung von 8 Mrd EUR per 21. Dezember 2022 die Anzahl der Aktien von 356,96 Mio., davon 80,06% in Händen vom bisherigen Hauptaktionär Fortum, auf 5.071.842.651 Stück. Im Zuge der Kapitalerhöhung wurde das Fortum-Aktienpaket an den Bund zu vereinbarten 1,70 EUR je Aktie verkauft. Damit erhielt die Bundesrepublik Deutschland einen Anteil von 98,56% an Uniper. Und mit der nachfolgenden ersten Tranche aus dem Genehmigten Kapital erhöhte sich die Anzahl der Aktien per 22. Dezember 2022 auf 8.329.506.651 Stück; der Anteil des Bundes erhöhte sich entsprechend auf 99,12%. Ergibt derzeit eine Kapitalisierung bei 3,13 EUR Aktienkurs von 26,07 Mrd EUR – die kerngesunde Uniper erreichte vor der Ukrainekrise eine maximale Börsenbewertung von 15,5 Mrd EUR bei einem damaligen Kurs von 42,45 EUR je Aktie. 3,13 EUR je Uniper Aktie sind bereits jetzt sehr, sehr ambitioniert. Und es kommen noch weitere sichere Kapitalerhöhungen!

    Worauf hoffen die Käufer der Uniper Akte? Vielleicht auf eine goldene Wasserstoffzukunft – hier gab es eine wichtige Entwicklung in Wilhelmshaven. Ein Stück Zukunft für die gebeutelte Uniper. Aber reicht das?

    Uniper und TES, ein globales Unternehmen, das mit grünem eNG Europas Industrieunternehmen bei der Umstellung auf Netto-Null unterstützt, arbeiten mit Niedersachsen Ports (NPorts), dem größten Betreiber öffentlicher Seehäfen in Deutschland und einem Unternehmen des Landes Niedersachsen, zusammen: Am Rande der Eröffnungsfeier des ersten deutschen LNG-Terminals in Wilhelmshaven unterzeichneten die drei Unternehmen im Beisein von Wirtschaftsminister Olaf Lies und Umweltminister Christian Meyer eine Vereinbarung zur Planung einer neuen großen gemeinsamen Hafeninfrastruktur mit mindestens 6 Liegeplätzen für TES und für Uniper vor.

    2,6 Mio Tonnen grünen Ammoniak über den Hafen plus 1 GW Elektrolyseur-Anlage – Wilhelmshaven als Wasserstoffhotspot

    Parallel dazu soll Uniper technische Studien durchführen, die es Uniper ermöglichen sollen, rund 2,6 Millionen Tonnen grünes Ammoniak pro Jahr zu importieren. Mit dieser Kapazität und der im Rahmen des Projekts Uniper Green Wilhelmshaven geplanten 1-GW-Elektrolyse-Anlage zur Wasserstofferzeugung könnten rund 300.000 Tonnen grüner Wasserstoff geliefert werden, was 10-20 % des für 2030 erwarteten Bedarfs in ganz Deutschland entspricht. TES plant die Inbetriebnahme der Hafenanlagen bereits im Jahr 2023, mit dem Ziel, ab 2026 die erste Ausbaustufe des größten Importterminals in Europa fertigzustellen. Das Terminal soll eine Kapazität von 20 Millionen Tonnen LNG und eNG haben. TES will zum Jahreswechsel 2025/2026 mit dem Import des ersten eNG beginnen und die Lieferungen bis 2030 auf 5 Millionen Tonnen erhöhen.

    Diese neue Anlegestelle vor dem Voslapper Groden wird voraussichtlich Investitionsmittel in Höhe von ca. 500 Mio EUR erfordern, wobei die Finanzierung noch zu klären sei. Mit dieser Investition in die notwendige Infrastruktur für eine CO2-freie Wasserstoffwirtschaft und den geplanten Import-projekten für grüne und dekarbonisierte Gase soll Wilhelmshaven zur größten Energiedrehscheibe Deutschlands werden und liefere künftig grüne Energie in Form von Wasserstoff für den Wirtschaftsstandort Deutschland.

    Uniper beim Aufbau einer grünen Importinfrastruktur dabei – Abkehr vom Import fossiler Energieträger soll so ermöglicht werden.

    Olaf Lies, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung: „Niedersachsen ist bereits ein Energy Hub und wird das auch in Zukunft sein. Bereits ab 2026 werden wir den Standort Wilhelmshaven zu einem der zentralen Tore für grüne und saubere Energie für Deutschland entwickeln. Dafür brauchen wir zusätzliche Terminals. Nur mit ihnen werden wir die Energieversorgung Deutschlands garantieren können. Dieses Projekt ist ein starker Beitrag für Deutschlands Energiewende. Auch bei diesem Projekt wollen wir die Geschwindigkeit halten, mit der wir gemeinsam mit Uniper, OGE und unseren Genehmigungsbehörden das erste LNG-Terminal hier fertiggestellt haben – das ist, was wir die ‚Neue Deutschlandgeschwindigkeit‘ nennen.“

    Christian Meyer, Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz: „Ich begrüße es sehr, dass TES, Uniper und NPorts gemeinsam einen neuen Anleger zur Anlandung regenerativ erzeugter „Grüner Gase“ planen und bauen werden. Dieser Anleger macht Wilhelmshaven zur wichtigsten Drehschreibe klimaneutraler Gase in Deutschland. Jetzt heißt es den Schwung aus dem Anlegerbau an der UVG-Brücke für das Projekt „Esperanza“ mitzunehmen, um schnellstmöglich die Klimaneutralität zu erreichen. Denn beim Klimaschutz können und wollen wir keine Abstriche machen, wir haben keine Zeit mehr zu verlieren.“

    Nicht nur 240 Mrd USD, sondern sogar 700 Mrd Investitionen bis 2030 in grünen Wasserstoff laut McKinsey-Studie nötig. Nel Plug Power Fortescue Future Siemens Energy NIKOLA e.on SFC Energy Uniper – Newsupdate der Wasserstoffs. Einiges passiert.

    Dr. Holger Kreetz, COO Asset Management Uniper: „Wir bei Uniper werden mit unserem Leuchtturmprojekt Green Wilhelmshaven unsere führende Rolle beim Import von Energieträgern ausbauen und einen großen Schritt zur Dekarbonisierung unseres Gasgeschäfts vollziehen. Nach der erfolgreichen Errichtung des LNG Terminals in Rekordzeit widmen wir uns bei Uniper nun voll dem Aufbau des Importterminals für grünen Ammoniak sowie der Errichtung der Gigawatt Elektrolyse zur Belieferung unserer Kunden mit grünem Wasserstoff.“

    Marco Alverà, CEO von TES: „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit unseren Partnern Uniper und NPorts bei der Entwicklung des grünen Energy Hub in Wilhelmshaven. So können wir den Bau wichtiger Infrastrukturen beschleunigen, die den Weg für die Energiewende ebnen werden. Wir schaffen eine zukunftssichere Infrastruktur, die jahrzehntelang funktionieren und Deutschland Zugang zu einer kostengünstigen Versorgung mit nachhaltiger Energie bieten wird.“

    Es bleibt dabei – Wachstum in grünen Sektoren möglich und von EU erlaubt, ja gewünscht, aber die Auflagen der EU für die Genehmigung der Staatshilfe lassen Uniper schrumpfen. Auch beim noch Erträge bringenden Geschäft.

    In Deutschland muss Uniper das 2020 in Betrieb genommene 1,1 GW-Steinkohlekraftwerk GW Datteln 4 und das Fernwärmegeschäft abgeben – bis 2026. Außerdem muss das Stromgeschäft in Nordamerika, das Geschäft mit Schiffstreibstoffen im Mittleren Osten, das internationale Helium-Geschäft und ein Gaskraftwerk im ungarischen Gönyu veräußert werden.

    Weiterhin muss Uniper seine Beteiligungen an zwei Erdgas-Pipelines veräußern: Betroffen ist die Opal-Leitung zwischen Lubmin in Vorpommern und südlicheren Bundesländern wie Brandenburg und Sachsen sowie die BBL-Pipeline, eine Verbindung zwischen den Niederlanden und Großbritannien. Auch die Beteiligungen an einer lettischen Gasgesellschaft und sein Geschäft in Russland unter der Marke Unipro muss Uniper abgeben – was sowieso schon geplant war und beriets zuvor zur Genehmigung bei den russsichen Kartellbehörden vorlag.

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    Das alte Erfolgssrezept ist tot – auf Dauer

    Das alte Erfolgsrezept: Langfristige, „billige“ Erdgasbelieferungsverträge mit Gazprom und Weiterverkauf in langfristigen Lieferverträgen mit festen Preisen, sicheren Margen, an Stadtwerke, Zwischenhändler und teilweise Endkunden. VORBEI. Seit Gazprom den Gashahn immer mehr zudrehte, musste sich Uniper am weltweiten Spotmarkt zu wesentlich höheren Preisen mit Erdgas eindecken, um seine Lieferverpflichtungen zu erfüllen. Milliardenlöcher, die immer bedrohlichere Ausmasse annehmen.

    Denn hohe Schulden werden die „neue Uniper“ drücken. Uniper Aktie extremst verwässert. Also viel zu viele Fragezeichen für einen Einstieg…

    Heisst: Uniper wird nicht Insolvenz anmelden müssen, die bestehenden freien Aktionäre könnten über einen Squeeze-Out nach Vollzug des 99%-Mehrheitserwerbs durch den Bund „hinausgekauft“ werden. Oder man bietet den Aktionären „freiwillig“ die 1,70 EUR je Aktie, die auch der ehemalige Hauptaktionär Fortum erhält. Oder „der verschwindende Streubesitz“ bleibt und nach einer Normalisierung der Lage wird die Bundesbeteiligung an Uniper wieder „privatisiert“ – mit offenem Ausgang, wie dann die Kraftwerksbeteiligungen, die „Erdgashandelsabteilung“, die russischen Beteiligungen und die „Wasserstoffprojekte“ bewertet werden könnten.

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    Und? Was tun? Uniper Aktie – wie geht’s weiter?

    Neueinstiege drängen sich bei der Vielzahl offener Fragen bestimmt nicht auf – sollte die Verstaatlichung doch noch scheitern – mehr als unwahrscheinlich -, wäre eine Insolvenz eine mögliche Variante. Und selbst wenn in einiger Zeit die Kostenbombe der Erdgaslieferverträge im „Buch“ der Uniper entschärft wäre – durch wieder sinkende Einkaufspreise oder steigende Verkaufspreise – wie viel die stark verwässerte Uniper-Aktie dann wirklich „wert“ sein könnte, lässt sich nicht einschätzen. Und wer investiert ist? Schrecken mit Ende? Oder „zocken“ auf die restlichen Teile von Uniper inklusive starker Wasserstoff-Aktivitäten? Und was wird mit den umfangreichen russischen Beteiligungen? Zu viele Fragezeichen – deren Lösung oder Beantwortung erst in Wochen, Monaten oder Jahren möglich scheint.

    Wasserstoff als Hoffnungsträger der gescheiterten Uniper? Ja. Reicht das, um den aktuellen Aktinekurs zu rechtfertigen? Wohl eher nicht, dafür ist Wasserstoff noch zuviel Zukunft, zu wenig in Bilanzzahlen zu bemessen. Aber zumindest Hoffnung irgendwann die extremen Schulden der Gas-Aera loswerden zu können. Vielleicht. Veobachten: Klar. Aber mehr drängt sich nicht auf. Zumindest derzeit…

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