Bullen - Aus den Ställen, es wird Frühling!

Gestern bekamen die Bullen in den USA Signale, auf die sie lange gewartet haben. Alcoa und Dell lieferten mit ihren Ausblicken den positiven Unterton, der für die anstehende Saison der Quartalszahlen so dringend benötigt wird. Die Umsätze waren zwar, wie in den vergangenen Tagen auch, nur durchschnittlich, die Marktbreite verbesserte sich jedoch weiter. Nachdem zunächst die wichtige Marke von 1188/1189 im S&P 500 stark umkämpft war, wurde sie schließlich genommen.

Der wöchentliche Ölmarktbericht vom Mittwoch zeigte eine weitere Steigerung der Rohölvorräte um 2,36 nach zuvor 5,4 Millionen Barrel. Die Benzinvorräte haben sich im Wochenvergleich um 2,11 nach zuletzt minus 2,9 Millionen Barrel verringert. Die Vorräte an Destillaten sind um 672.000 Barrel nach zuvor minus 1,1 Millionen Barrel gewachsen.

Diese Neuigkeiten konnten natürlich wenig bullische Phantasie produzieren, zumal auch der amerikanische Groß- und Einzelhandel ein relativ flaches Geschäft vermeldete. Wal-Mart brachte gar eine Gewinnwarnung heraus.

Da mussten dann schon die in jüngster Zeit arg geschundenen Halbleiter ran. Merrill Lynch goss einen Kübel voll positiver Kommentare aus und stufte fast zwei Hände voll Chip-Aktien hoch. Die Broker meinen, die Schwäche des SOXX biete ein gute Gelegenheit zum Einstieg in ausgewählte Papiere. Das beflügelte den Index, allerdings hielt die Begeisterung nicht bis zu Schlussglocke am Mittwoch an.

Gestern zeigten die Erstanträge auf Arbeitslosigkeit eine leichte Verbesserung um 19.000 auf 334.000. Das war zwar etwas weniger als erwartet, aber die Akteure nahmen es als Hinweis, dass die Lichter im Arbeitsmarkt noch nicht ausgehen.

Zunächst dämpfte zwar noch die Meldung, dass die Energy Information Administration (EIA) das ganze Jahr über mit Rohölpreisen von über 50 Dollar je Barrel rechnet. Der Tagesverbrauch der USA an Schwarzem Gold soll mit plus 1,7 Prozent im Jahresvergleich auf täglich 20,9 Millionen Barrel kommen. Dann allerdings schien alles Negative zum Öl-Komplex gesagt, Futures und Spot-Preise traten die Talfahrt an. Parallel dazu berappelten sich die Bullen und nahmen schließlich die erwähnte Hürde im S&P 500. Gleichzeitig stießen sie beim NDX in den Widerstandsbereich unterhalb von 1500 vor, nachdem sie die EMA200 bei 1592 geschafft hatten.