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     229  0 Kommentare 10,8 % mehr beantragte Regelinsolvenzen im Februar 2023 als im Vormonat - Seite 2


    im Zusammenhang mit einem Gesetz zur schrittweisen Verkürzung von
    Restschuldbefreiungsverfahren von sechs auf drei Jahre zu betrachten. Die
    Neuregelung gilt für seit dem 1. Oktober 2020 beantragte
    Verbraucherinsolvenzverfahren. Sie ermöglicht den Betroffenen einen schnelleren
    wirtschaftlichen Neuanfang im Anschluss an ein Insolvenzverfahren. Daher ist
    davon auszugehen, dass viele überschuldete Privatpersonen ihren Insolvenzantrag
    zunächst zurückhielten, um von der Neuregelung zu profitieren. Dieser
    Nachholeffekt sorgte ab Anfang 2021 für einen starken Anstieg der
    Verbraucherinsolvenzen und scheint inzwischen beendet.

    Methodische Hinweise:

    Die vorläufigen monatlichen Angaben zu Regelinsolvenzverfahren, hier für Februar
    2023, basieren auf aktuellen Insolvenzbekanntmachungen aller Amtsgerichte in
    Deutschland. Sie weisen noch nicht die methodische Reife und Belastbarkeit
    amtlicher Statistiken auf und zählen daher zu den experimentellen Daten. Als
    Frühindikator gibt die Zahl der beantragten Regelinsolvenzverfahren jedoch
    Hinweise auf die Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen nach der amtlichen
    Insolvenzstatistik, deren Ergebnisse erst rund zwei Monate später verfügbar
    sind.

    Von den Insolvenzverfahren in Deutschland sind rund 30 %
    Regelinsolvenzverfahren, zu denen in erster Linie alle Verfahren von Unternehmen
    zählen (rund 55 % aller Regelinsolvenzverfahren). Außerdem findet das
    Regelinsolvenzverfahren Anwendung bei Personen, die wirtschaftlich tätig sind.
    Dazu gehören unter anderem die persönlich haftenden Gesellschafter einer offenen
    Handelsgesellschaft (oHG), Mehrheitsgesellschafter einer Kapitalgesellschaft
    sowie ehemals selbstständig Tätige, deren Vermögensverhältnisse als nicht
    überschaubar eingestuft werden. Zusätzlich werden beim Frühindikator aus
    technischen Gründen auch die Nachlass- und Gesamtgutinsolvenzverfahren
    miteinbezogen.

    Die Insolvenzstatistik erfasst keine Unternehmensschließungen, die unabhängig
    von einer Insolvenzantragspflicht aus anderen Gründen erfolgen.

    Sonderregelungen in den Jahren 2020 und 2021 durch Corona und Hochwasser

    Beim zeitlichen Vergleich der Insolvenzzahlen für Unternehmen ist zu beachten,
    dass das Insolvenzgeschehen in den Jahren 2020 und 2021 von Sonderregelungen
    geprägt war. Von Anfang März 2020 bis Mai 2021 war die Insolvenzantragspflicht
    für überschuldete Unternehmen infolge der Corona-Pandemie ganz oder teilweise
    ausgesetzt. Beruhte der Eintritt einer Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung
    auf den Auswirkungen der Starkregenfälle oder des Hochwassers im Juli 2021, war
    die Insolvenzantragspflicht bis 31. Januar 2022 ausgesetzt.

    Weitere wichtige Hinweise zur Interpretation und Vergleichbarkeit der
    Insolvenzstatistiken bietet der Bereich "Methoden" auf der Themenseite
    "Gewerbemeldungen und Insolvenzen" im Internetangebot des Statistischen
    Bundesamtes.

    Weitere Informationen:

    Detaillierte Daten können über die Tabellen 52411 (Insolvenzen) in der Datenbank
    GENESIS-Online abgerufen werden. Weitere Ergebnisse und methodische Hinweise
    bietet die Fachserie 2, Reihe 4.1.

    Diese Pressemitteilung ist, gegebenenfalls ergänzt mit weiteren Informationen
    und Verlinkungen zum Thema, veröffentlicht unter
    www.destatis.de/pressemitteilungen.

    Weitere Auskünfte:

    Insolvenzen, Gewerbeanzeigen

    Tel: +49 611 75 4592

    www.destatis.de/kontakt

    Pressekontakt:

    Statistisches Bundesamt
    Pressestelle
    www.destatis.de/kontakt
    Telefon: +49 611-75 34 44

    Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/32102/5465517
    OTS: Statistisches Bundesamt
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    10,8 % mehr beantragte Regelinsolvenzen im Februar 2023 als im Vormonat - Seite 2 * 4,3 % mehr Unternehmensinsolvenzen im Jahr 2022 als im Vorjahr * 16,6 % weniger Verbraucherinsolvenzen im Jahr 2022 gegenüber 2021 Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen in Deutschland ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes …

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